Der Mistbauer: Mist und Abfall kamen ins "Misttrücherl", bei uns war es braun gestrichen, mit rechts und links einem Holzgriff und einem ebenfalls mit Holzgriff versehenem, abnehmbaren Deckel. Ein langsam von Haus zu Haus fahrender Pferdewagen nahm dann den Mist auf, man leerte das Misttrücherl hinein. "Mistbauer ist da", ertönte dann der Ruf durch die Gasse.
Man paßte auf, den Ruf nicht zu überhören, wohin sonst mit dem Mist. Altes Brot (was aber selten vorkam, denn man bröckelte es in den Kaffee oder machte eine Brotsuppe daraus) konnte man gleich den Rössern (meist zwei Pinzgauer) des Mistbauern verfüttern. Altes Brot in den Mist zu werfen, war damals eine schwere Sünde, wie konnte man so urrassig (verschwenderisch) sein.
"Werden no amal froh sein, wenn's a trockenes Brot hätten", sagten die Leute und leider bewahrheitete sich das im 1. Weltkrieg ziemlich bald.
Der Bandlkramer: Da gab es auch noch den Bandlkramer mit seinem Bauchladen mit Schuh- und Strumpfbändern, Hosenträgern, Kämmen, Bürsten, Geldtäschchen, kleinen Spiegeln, Zwirn und Nadeln und sonst allerhand Kleinkram.
Rufe wie "Rastelbinder, Häferlflicker, Spilalalei (kleine Spielsachen, Mausfallen)" waren in den Häusern immer wieder zu hören.
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