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Was mein Vater beim LASK nicht geschafft hatte, sollten wir für ihn bewerkstelligen. Er hatte, womöglich noch vor unserer Geburt und in einer großen Geste, die keinen Widerspruch duldete, wie ein von sich selbst eingenommener Maler unser Berufsbild hingeworfen: berühmte und bejubelte Fußballer - also entscheidende Tore schießen, Schicksalsspiele entscheiden, in aller Munde sein und sich regelmäßig das Trikot vom Körper reißen, eine auch bei Frauen beliebte Darbietung der begnadeten Skotton Söhne.

Äußerungen wie: "Ich kann mit einem Kind sowieso erst etwas anfangen, wenn es in fußballtauglichem Alter ist" sind mir noch in lebhafter Erinnerung. Vorher hat er sich um uns Buben auch nicht gekümmert. Er hat seinen Samen abgegeben und betrachtete es ab diesem Zeitpunkt als die Aufgabe seiner Frau, uns großzuziehen und trainingsfertig zu machen. Wenn unsere Mutter mit dem Kinderwagen auf der Straße spazierengegangen ist, hat er immer einen Abstand gehalten, mit Kleinkindern und vor allem Babys konnte oder wollte er sich nicht beschäftigen.

Erst wenn das Kind den ersten Ball getroffen hatte, rückte es in das Blickfeld seines Interesses. Ob er sich für die Gründung einer Fußball-Frauenliga eingesetzt hätte oder eine Tochter dann überhaupt uninteressant und in seinen Augen nutzlos geblieben wäre, wurde keiner Überprüfung durch die Realität unterzogen, da meine Mutter nur Buben zur Welt brachte. Wir Buben mit den Jahrgängen 1942, 1947 und 1950 wurden mit jeweils zirka zehn Jahren beim SV URFAHR angemeldet.

Nicht beim LASK, dem er das aus seinen Lenden entsprungene genialische Spielermaterial nicht vergönnte, sondern beim SV URFAHR, dem Verein unseres Stadtteiles Urfahr, meldete uns mein Vater an, hier sollten wir heranreifen, wir, die kleinen Fußball-Rohdiamanten aus der Harbachsiedlung, hier in Urfahr, so hatte es der Vater geplant, würde Großes entstehen.