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Beitrag 21 von 192

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PERSÖNLICHE ERINNERUNG:
  • AutorIn: Wolfgang Sommergruber
  • Geburtsdatum: 21.2.1924
  • Titel: Dr.
  • Wohnort: Vöcklabruck, Oberösterreich
  • Land: Österreich

Schreibende Hand mit Schriftzug DIE DIGITALE BIBLIOTHEK

Dr. Wolfgang Sommergruber

Erstkommunion / 1932

Die Vorbereitung auf die Erstkommunion war eine einzige Drohung mit der Hölle. Als es so weit war, kamen mir Zweifel, ob ich bei der Beichte alles gesagt habe und nichts vergessen hatte. Denn das wäre schon wieder eine Todsünde. Und dann war die Kommunion. Wir hatten gelernt, die Zunge herauszustrecken, damit der Priester die Hostie darauf legen konnte. Aber ja nicht die Hostie mit den Zähnen berühren! Das würde Jesus Schmerzen bereiten und wäre eine Sünde.

Und die Hostie klebte am Gaumen und wollte sich nicht auflösen. Also ganz vorsichtig mit der Zunge versuchen, sie zu lösen, aber so dass ich mit den Zähnen nicht ankomme. Ich sollte schon längst wieder mitsingen, aber ich traute mir den Mund nicht aufzumachen, damit die Hostie nicht herausfällt. Denn ich dürfte sie nicht aufheben, das darf nur der Priester mit seinen geweihten Händen. Wenn ich es täte, wäre die Kirchen entweiht und müsste wohl neu geweiht werden.

Nach dem Gottesdienst bekamen wir im Pfarrhof ein Frühstück. Wir waren ja nüchtern zur Erstkommunion gekommen. Damals durfte man vor der Kommunion nichts essen, man musste nüchtern sein. Zur Erinnerung wurde ein Foto gemacht. Jeder trug seine Kerze wie einen Säbel. Ich hatte einen Matrosenanzug an. Das war ein Kleidungsstück, das bei Jungen sehr beliebt war. Es gab ihn mit langer oder mit kurzer Hose. Ich hatte eine kurze Hose. Der Anzug war aus marineblauem Stoff, die Bluse hatte einen breiten Matrosenkragen und vorn an der Bluse war ein gebundenes Tuch.

Auf dem Kopf saß die Matrosenmütze. Die war mein ganzer Stolz. Während alle anderen ein Mützenband mit einer Phantasieaufschrift hatten, hatte ich ein echtes Band mit der Aufschrift Norddeutscher Lloyd Bremen. Ein Bekannter war in München beim Norddeutschen Lloyd beschäftigt und der schenkte mir dieses Band, um das ich beneidet wurde.

Dr. Wolfgang Sommergruber für WGMSG, 26.2.2007

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