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Ein kaum glaublicher Vorfall, der aber den Vorzug hat, buchstäblich wahr zu sein, ereignete sich kürzlich in der Ortschaft Frabertsham in Bayern. Ein biederer Handwerksmeister von der edlen Zunft Hans Sachsens hat außer seinem Gewerbe eine kleine Oekonomie mit zwei Kühen. Um die Finanzen etwas zu heben, legte er sich heuer einen Sommerfrischler in Gestalt eines Münchner Herrn zu.

Unser Meister hat im Kuhstall auch eine Sitzgelegenheit, die man hie und da aufzusuchen gezwungen ist, was vor einigen Tagen auch der Sommerfrischler tat. Seinen Ledergürtel mit einer goldenen Uhr nebst Kette hing er dabei über die Planke. Beim Toilettemachen war auf einmal der Gürtel mit Uhr und Kette verschwunden und war nicht die geringste Spur mehr zu finden. Nur die beiden Kühe glotzten einander an.

Bei dem nun folgenden Familienrat wurde beschlossen, solange zu warten, bis die Naturgesetze ihren Lauf nahmen. Denn wer weiß es? Richtig, nach genau 14 Stunden kam auf natürlichem Wege warm und weich gebettet von einer der Milchspenderinnen die goldene Uhr nebst einem kleinen Stück Kette zum Vorschein, während nach 18 Stunden die andere Kuh das fehlende Stück Kette mit einem Teil des Ledergürtels dem Eigentümer präsentierte.

An der Uhr fehlte nur das Glas und ein Zeiger, sonst ließ sie sich in ihrer Verpflichtung nicht irre machen.