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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Österreichische Volks-Zeitung

5.3.1916

Historisches Logo der Zeitung »Österreichische Volks-Zeitung«

Ersatzmittel, für den immer teurer werdenden Kaffee

sind viele Getreidearten, besonders Roggen. Die ganzen Körner werden dazu mit Wasser eben gedeckt, weich gekocht, doch nicht bis zum Zerfallen. Man trocknet sie dann, flach ausgebreitet, auf einem Tuch nach dem Kochen auf dem warmen Herd in einigen Tagen, oft umgedreht, verwahrt in luftigen Säckchen und röstet bei Bedarf wie Kaffeebohnen in offenem Eisenpfännchen oder Kaffeerösttrommel, fleißig umgerührt.

Wenn die Körner heiß zu werden beginnen, streut man etwas gestoßenen Zucker darüber, dadurch werden sie bald braun und glänzend. Ebenso lassen sich Weizenkörner, selbst Bohnen und Erbsen verwenden. Der daraus bereitete Kaffee hat den Vorzug, nahrhaft zu sein, was in Kriegszeiten wohl zu beachten ist. Ein anderes, sehr gut schmeckendes Ersatzmittel für Kaffee sind Edelkastanien (süße Kastanien).

Die Schalen werden mit spitzem Messer eingeschnitten, die Kastanien auf geschlossener Herdplatte gebraten, geschält und in kleineren oder größeren Stückchen, wie Kaffee oder Roggen, unter Umrühren braun geröstet. In der Kaffeemühle gemahlen oder gestoßen, erhält man ein dem Kaffee ähnliches, braunes Pulver, von welchem ein Eßlöffel voll in 1 Liter Wasser einige Minuten gekocht, dann durch die Maschine laufen lassen, einen sehr angenehmen Kaffee (5 bis 6 Portionen) gibt.

Sehr guten Kaffee erhält man auch aus Eicheln. Dazu werden die aus den Hülsen geschälten Eicheln zerschnitten, auf dem Herd getrocknet, in der Rösttrommel geröstet und gemahlen. Einen halben Kaffeelöffel voll davon auf eine Tasse Kaffee in 3/10 Liter Wasser bis etwa zur Hälfte einkochen lassen. Alle diese Ersatzmittel können mit Bohnenkaffee zur Hälfte gemischt oder auch allein, mit und ohne Milchzusatz gegeben werden. Mais oder, Kukuruz wie Roggen gekocht und geröstet, gibt ebenfalls ein nahrhaftes, dem Kaffee ähnliches Getränk.

Historischer Zeitungsartikel: Österreichische Volks-Zeitung, 5.3.1916

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