3.3.1924
Der gestrige Sonntag war ein Tag der Ruhe. Die internen Beratungen, die geführt wurden, waren Fragen betriebs-, beziehungsweise streiktechnischer Natur gewidmet. Am Vormittag trat der Zentralvorstand des Reichsvereines und die engere Streikleitung zu einer Sitzung zusammen, um über allfällig notwendige neue Streikmaßnahmen schlüssig zu werden.
Infolge Scheiterns der Wiener Verhandlungen zwischen dem Bankenverband und dem Reichsverein der Bank- und Sparkassenbeamten sind heute mittags auf Einladung der Zentralstreikleitung in Wien auch in ganz Oberösterreich die Beamten und Gehilfen aller Banken in vollen Streik getreten. Nicht berührt werden durch den Streik die Privatgeldinstitute, die dem Verbande nicht angehören.
Auf Weisung der Streikleitung des Reichsverbandes der Bankbeamten sind heute früh die Angestellten sämtlicher hiesigen Filialen der Wiener Großbanken in den Streik getreten. Die einheimischen Lokalbanken stehen gegenwärtig in Verhandlungen mit ihren Angestellten.
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