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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Die Neue Zeitung

18.7.1926

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Mahnruf zur sittlichen Gesundung.

Die Bischöfe Oesterreichs an die Eltern und die Volksvertreter.

Gleich den deutschen Bischöfen im vorigen Jahr haben nun auch die österreichischen Bischöfe "Leitsätze und Weisungen zu verschiedenen modernen Sittlichkeitsfragen" aufgestellt, die im "Wiener Diözesanblatt" veröffentlicht sind und gelegentlich von der Kanzel aus zur Kenntnis gebracht werden sollen.

Als "praktische Regeln, die von jedem Katholiken gewissenhaft befolgt werden müssen", sind zehn solche Leitsätze angeführt, die für das Turnen, das Baden und Schwimmen, ärztliche Untersuchung der Schulkinder, Sport und rhythmische Schulen, Geselligkeit und Gastlichkeit, Schmutzliteratur, Kino und Theater, und natürlich auch für die Kleidung gelten. Es heißt diesbezüglich:

So wenig die katholische Moral gegen eine zweckmäßige und geschmackvolle Kleidung oder selbst auch gegen den Wechsel der Mode an sich einzuwenden hat, ebenso entschieden und bedingungslos muß sie die gegenwärtig herrschenden Modeunsitten mit ihrer tendenziösen Entblößung oder Herausstellung des Körpers, weil sie letzten Endes einer zynischen, heidnischen Lebensauffassung ihren Ursprung verdanken und auf Reizung geschlechtlicher Sinnlichkeit berechnet sind, verwerfen und mit Abscheu ablehnen. Die gebildete katholische Frau muß sich hier der Verantwortung bewußt sein, die auch sie dem Volk gegenüber als Hüterin reiner Sitte hat.

Die Eltern, vor allem die Mütter, sind verantwortlich für die Kleidung ihrer Töchter. Daß Frauen und Mädchen im Heiligtum des Gotteshauses und gar am Tisch des Herrn sich anders als in durchaus ernster Kleidung einzufinden wagen, muß in Zukunft ausgeschlossen sein, schon durch das Beispiel und die Stellungnahme der katholischen Frauenwelt selber, Aufgabe des katholischen Volksteiles ist es, nicht nur die schlechte Mode zu bekämpfen, sondern sich nachdrücklich um die Schaffung und Einführung einer gediegenen und schönen Frauenkleidung zu bemühen.

In der ernstesten Weise werden die Eltern aufgerufen, den eingerissenen unverantwortlichen Leichtsinn, die heranwachsenden Töchter und Söhne bei Geselligkeiten, besonders bei Tanzkursen oder bei sich anbahnenden Bekanntschaften unbeaufsichtigt zu lassen, in keiner Weise mitzumachen, sondern gemäß alter, ernster, christlicher Sitte ihre Elternpflicht zu tun.

Die katholischen Mitglieder der Volksvertretungen, besonders auch der kommunalen, müssen mit Energie und Ausdauer darauf hinwirken, daß Staat und Gemeinden gegen einen schmachvollen Niedergang des deutschen Volkes, der sich in dessen Entsittlichung drohend ankündigt, umfassendere und ernstere Maßnahmen treffen. Von den Zentral-, Bezirks- und Ortsbehörden erwarten wir Verständnis und Unterstützung für unsere, dem wahren Volkswohl dienenden Grundsätze und Forderungen.

Möchten doch - so schließt die Verlautbarung, die von allen Bischöfen Oesterreichs unterzeichnet ist - alle Kreise, die eine Mitverantwortung an der sittlichen Gesundung unseres Volkes tragen, diese Leitsätze und Weisungen ausnahmslos und mit allem Ernst verwirklichen helfen! Ohne Sittlichkeit gibt es keine volle und dauernde Gesundung; Grundlage aller echten Sittlichkeit aber ist die Religion. Nur religiöse und sittliche Erneuerung bietet eine Gewähr für den geistigen Wiederaufbau der zerrütteten menschlichen Gesellschaft.

Historischer Zeitungsartikel: Die Neue Zeitung, 18.7.1926

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