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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung

22.4.1921

Historisches Logo der Zeitung »Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung«

Künstliche Fliegen aus Pferdehaar.

Unter den verschiedenen Kriegseinschränkungen aller Bedarfsartikel hatte auch die Fischerei, besonders aber die Flugangelei empfindlich zu leiden. Abgesehen davon, daß die für die Kunstfliege in Betracht kommenden kleinen Haken größtenteils englischer Herkunft sind, fehlte und fehlt es teils auch heute noch am geeigneten Vorfach aus der Spinndrüse der Seidenraupe.

Man hat zwar auch dieses Produkt, und zwar durch das sogenannte "Silkgut" zu "ersetzen" versucht, aber der "Erfolg" ließ, was mir jeder gewiegte Fliegenangler gern bestätigen dürfte, sehr viel zu wünschen übrig. Namentlich bei längerem oder auch nur öfteren Gebrauche macht sich dies unangenehm bemerkbar, und das Vorfach büßte seinen Hauptzweck, die geringe Sichtbarkeit, die schon im neuen Zustande keineswegs den wichtigsten Anforderungen entsprach, bald gänzlich ein.

Ein wirklich guter, wenn auch nicht gleich widerstandsfähiger Ersatz für den "Seidendarm", ist das lange Schweifhaar etwa dreijähriger Pferde. Von jüngeren Tieren ist es noch zu zart, von älteren zu spröde. Um was es an Festigkeit dem sogenannten "Seidendarm" nachsteht, ersetzt es durch seine außerordentlich starke Dehnbarkeit. Allerdings, für stärkere Fische ist es, einfach genommen, dennoch zu schwach.

Schweifhaare der Stuten sind, weil sie durch den Urin vermorscht werden, ungeeignet. Ich habe damit wiederholt Forellen bis zu 1/2 kg und einen Döbel (Aitel) von fast 1 kg gedrillt und auch gelandet. Hauptsache ist nur, sorgfältig ausgewähltes, gleichmäßiges und unbeschädigtes Haar zu verwenden; ferner ist darauf zu achten, daß beim Schlingen der Knoten die Verbindungsstelle nicht brüchig wird.

Was die Farbe anlangt, so besitzt weißes, graues und gelbes Haar die größte Eignung, aber auch braunes und schwarzes ist fast unsichtbar. Wer sich auf das Selbstbinden künstlicher Fliegen, eine durchaus nicht zu schwere Kunst, die ich seinerzeit genau beschrieben habe, einigermaßen versteht, wird mit dem Pferdehaar recht gute Erfahrungen machen. Mit Petriheil!

A.L.-L.

Historischer Zeitungsartikel: Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung, 22.4.1921

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