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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Die Neue Zeitung

27.1.1912

Historisches Logo der Zeitung »Die Neue Zeitung«

Der Haarhandel in Frankreich.

Wohl manche Schöne, welche ob ihres üppigen Haarreichtums, welcher in kunstvoller Frisur in stolzen Flechten das Haupt umrahmt, bewundert wird, hat sich - zwar nicht mit fremden Federn - aber mit fremdem Haar geschmückt. Zur Rechtfertigung aller jener Damen aber, die der Natur auf diese Weise etwas - manchmal sogar sehr viel - nachhelfen müßten, wollen wir konstatieren, daß viele Modefrisuren derartige Anforderungen in bezug auf Haarquantitäten stellen, daß ein normaler Haarboden mit seiner Produktivität vollständig versagen müßte.

Falsches Haar wurde zu allen Zeiten und in allen Ländern von den Frauen zur Ausgestaltung des Haarschmuckes verwendet und im 17. und 18. Jahrhundert wurde in der Verwendung von falschen Haaren zur Herstellung der verrücktesten Riesenfrisuren geradezu Unglaubliches gleistet. Die "Einlagen" sind also, wie überhaupt keine, so auch keine moderne Errungenschaft.

Die großen Mengen Menschenhaare, welche zur Erzeugung falscher Touren dienen, werden teilweise auch aus China importiert, auf dem europäischen Kontinent wird besonders in Frankreich, und zwar hauptsächlich in der Bretagne ein schwunghafter Haarhandel betrieben. Der größte Haarmarkt Frankreichs befindet sich in Limoges. Dort ist der Sammelpunkt der "Haarjäger", welche im ganzen Lande herumziehen, und auf den Märkten das blonde, braune und schwarze Haar der Bäuerinnen zu erstaunlich billigen Preisen aufkaufen, wenn nicht gar nur für einige wertlose Schmucksachen oder gegen einige Meter billigsten Stoffes eintauschen.

Es ist erstaunlich, wie viel Zulauf viele Haarjäger in Frankreich unter der armen ländlichen Frauenschaft haben. Um die Lokalität, in welcher sie ihre eigenartige Tätigkeit ausüben, schon von außen kenntlich zu machen, stecken die Haarhändler ihre besonderen Zeichen aus, und zwar ist es meist ein Tuch oder eine grellfärbige Schürze über dem Eingange an der ein Haarzopf hängt.

Unser Bild zeigt das Innere einer Haarjägerstube, in der die armen französischen Mädchen und Bauernweiber ihren weiblichen Hauptschmuck hingeben, womit später sich die elegantesten Damen prunken.

Historischer Zeitungsartikel: Die Neue Zeitung, 27.1.1912
Haarhändler bei der Begutachtung des Haares französischer Mädchen.

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