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In letzter Zeit wurde wiederholt die Frage aufgeworfen, ob der Fuchs "fische", eine Sache, die in überwiegender Weise bejaht wurde. Ich selbst habe wiederholt Beispiele erlebt und beschrieben, die den Fuchs wie die Katze als Fischer zeigen. Die Leser dürfte es interessieren, daß es auch Hunde gibt, welche den Fischfang betreiben und - einmal daran gewöhnt - eine Fertigkeit an den Tag legen, die geradezu erstaunlich ist.

Ein jeden Zweifel ausschließendes Beispiel lieferte mein alter Stichelhaar, von dem ich mich, wie leider von so manchem anderen, durch Kriegsverhältnisse gezwungen, trennen mußte. Bei den Reviergängen am Gestade der Eger kam er, ohne daß ich es verhindern konnte, "auf den Geschmack". Ungeachtet der Tatsache, daß viele Hunde die Fischkost verschmähen und die heimatliche Schüssel für ihn, trotz der famosen Versorgung des ersten Kriegsjahres, noch immer hinreichend bestellt war, nahm er mit wahrer Gier die vom Otter reichlich ausgeworfenen, oft nur wenig angeschnittenen Fische auf.

Damit war es aber keineswegs abgetan. Um immer lebende Köderfische bereit zu haben, hatte ich mir im Garten ein etwa 25 cm tiefes Bassin angelegt, das von einem schmächtigen Rinnsal gespeist wurde und hielt darin ständig etliche zwanzig Aitel, Brachsen und Rotaugen. Obgleich ich nichts daraus entnommen hatte und auch sonst niemand dazu kam, war das Bassin häufig leer. Lange konnte ich für den merkwürdigen Vorgang keine Erklärung finden, bis sie eines Tages "Treff" selbst brachte.

Vom Fenster meines Zimmers aus konnte ich ihn nämlich beobachten, wie er lange vor dem Wasser stand, plötzlich bis über den Behang darin untertauchte und dann etwas schluckte. Der Vorgang wiederholte sich so lange bis ich hinzu trat, um festzustellen, daß das Bassin bereits bis auf etliche Stücke geleert war.

-rn.