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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung

20.11.1925

Historisches Logo der Zeitung »Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung«

Einiges vom Edelmarder.

Seit Kriegsschluß habe ich oft die Behauptung gehört, in diesem oder jenem Reviere gebe es keine Edelmarder. Den Winter über seien soundso viel Eisen- oder Prügelfallen gestellt gewesen, ohne daß sich ein einziger gefangen hätte. Das Fehlen eines Fangergebnisses ist kein Beweis dafür, daß tatsächlich kein Marder vorhanden ist, denn es gibt Umstände, unter denen er keinen Köder annimmt. Entweder handelt es sich um ein dem Marder überhaupt nicht zusagendes Gelände oder der Fänger war mit den Lebensgewohnheiten des edelsten unserer Musteliden zu wenig vertraut.

Nun hat zwar der Edelmarder durch die übermäßige Verfolgung des letzten Jahrzehntes stark abgenommen, in geeigneten Lagen aber wird man immer einige Exemplare finden, da ständiger Zuzug von auswärts erfolgt. In von großen Feldern durchsetzten Flachlandsrevieren, wird der Edelmarder freilich nie Stand- und auch nur höchst selten Wechselwild sein, dort ist der Standort seines Vetters, des Stein- oder Hausmarders. Das Standrevier des Edelmarders ist die Nadelholzregion des Mittelgebirges, namentlich dort, wo im weiten Umkreis die einzelnen Reviere durch einen wenn nur schmalen Streifen Almwald miteinander verbunden sind, denn der Marder legt gewaltige Strecken zurück und vermeidet es dabei, selbst die kleinsten baumlosen Flächen zu überqueren.

Darum befinden sich im Almwald auch die besten Fangplätze. Der Edelmarder fängt sich viel leichter als die meisten anderen Raubwildarten, und ich kenne Fälle, in welchen ein Gelbhals in ein vollkommen bloßgelegtes Eisen ging. Die Hauptsache ist die Verwendung großer Köder, am besten Reh- und Hirschwildbret, dessen Witterung er auf weite Entfernungen wahrnimmt. In manchen Gegenden genießt der Edelmarder bereits ganzjährige Schonzeit. Wo dies nicht der Fall ist, wird sich der weidgerechte Jäger selbst Zurückhaltung auferlegen und den Fang vor Monat März abbrechen, wo meistens dickgehende Fähen gefangen werden. Da jede Fähe 3-4 Junge bringt, trägt die freiwillige Entsagung im nächsten Jahre reiche Früchte.

Karpathenjäger

Historischer Zeitungsartikel: Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung, 20.11.1925

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