17.9.1915
Es lag nahe, die Flugzeuge, die im derzeitigen großen Kriege eine so bedeutende Rolle im Aufklärungsdienste spielen, im Frieden auch für die Jagd zu benützen. In Kalifornien wird derzeit in dieser Beziehung ein besonderer Sport betrieben. So wird von einem Jagdausflug des kalifornischen Fliegers Glenn L. Marlin erzählt, der das Fahrzeug führte, während ein anderer, an dem Unternehmen teilnehmender Sportsmann die Flinte übernahm.
Das Ziel zu dessen Erreichung man sonst einen Ritt von einer guten Stunde gebraucht hätte, war schon in wenigen Minuten erreicht. Es war ein wildreiches Tal, wo die Jäger denn auch bald zwei Steppenwölfe bemerkten, die gerade über einer Beute her waren.
Das Flugzeug ging nunmehr aus großer Höhe im Gleitflug auf wenige hundert Meter nieder. Zuerst schoß man nach dem einen Wolf; das Tier blieb wie versteinert stehen, wagte sich nicht zu rühren und konnte offenbar nicht enträtseln, woher die Kugel gekommen war. Als einer der beiden Wölfe erlegt war, verharrte der andere noch immer fassungslos an demselben Platze; wahrscheinlich wußte er sich vor allem aus dem Grunde nicht zu helfen, weil ihn in diesem Falle der Geruchsinn völlig im Stiche ließ. Andere Flieger haben, wie es heißt, mit gutem Erfolg Jagden auf Wildtauben veranstaltet.
Der weidgerechte Jäger wird von diesem Sporte nicht viel halten. Eher noch könnte diese Jagdart gegen große, exotische Raubtiere Erfolge haben, vorausgesetzt, daß man das Wild dabei aus seinen Verstecken hochbringen kann.
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