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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung

2.7.1920

Historisches Logo der Zeitung »Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung«

Eine neue Frauenschule in Wien.

Eine Anzahl hervorragender Schulmänner und Praktiker in Wien rief auf Anregung des Regierungsrates Dr. Hugo Hofmann eine Lehranstalt zur Heranbildung von Auslandserzieherinnen ins Leben, welche die Aufmerksamkeit jener Land- und Forstwirte verdient, deren Töchter eine ausgesprochene Neigung und Begabung für den Erzieherinnenberuf besitzen und danach streben, gut dotierte Stellen als Gouvernanten (Bonnen, Hausrepräsentantinnen) insbesondere im Auslande, zu erlangen.

Die Lehranstalt, dermalen die einzige dieser Art in Oesterreich, verfolgt den Zweck, jene Mädchen und Frauen, die eine entsprechende Allgemeinbildung aufweisen und sich als Hauserzieherinnen betätigen wollen, innerhalb fünf Monaten theoretisch und praktisch so auszubilden, daß sie im Auslande mit den Engländerinnen, Französinnen und Schweizerinnen in erfolgreichen Wettbewerb treten können.

Die Errichtung dieser Fachlehranstalt, der die maßgebenden amtlichen Kreise lebhaftes Interesse entgegen bringen, muß schon deshalb als sehr zeitgemäß bezeichnet werden, weil nunmehr auch bei uns für die wirtschaftlich erstarkten und nach einem höheren Bildungsniveau strebenden Schichten der Bevölkerung - namentlich der ländlichen - der Zeitpunkt gekommen zu sein scheint, ihren Kindern daheim durch die Erzieherin eine ebensolche allgemeine Bildung zuteil werden zu lassen, wie sie die Kinder wohlhabender Kreise der Großstadt erlangen.

Hiezu kommt, daß zufolge einer jüngst erflossenen Verfügung der Unterrichtsverwaltung im nächsten Schuljahr keine österreichische Lehrerinnenbildungsanstalt den ersten Jahrgang eröffnen wird, so daß die erwähnte Erzieherinnenschule heuer eigentlich unsere einzige Bildungsstätte sein wird, die zielbewußte und begabte Mädchen, welche mindestens das 15. Lebensjahr vollendet haben müssen, im Erziehungsfache unterweist und instand setzt, sogleich nach der Schlußprüfung bei ausländischen Familien als Erzieherinnen einzutreten, wobei ihnen die Anstaltsdirektion selbstverständlich in jeder Richtung behilflich sein wird.

Die neue Bildungsanstalt, welche vorläufig im Mädchenlyzeum (IX. Hörlgasse 12) untergebracht ist, düfte besonders seitens der o.-ö. Offiziers- und Beamtentöchter Zuspruch haben, weshalb rechtzeitige Anmeldung zu empfehlen ist. Einschreibungen für den am 15. September de. J. beginnenden fünfmonatigen Erzieherinnenkurs können schon jetzt beim Anstaltsleiter Bibliotheksdirektor Regierungsrat Dr. Hugo Hofmann (I., Postgasse ) vorgenommen werden, der auch zu Auskünften an auswärts wohnende Land-und Forstwirte gerne bereit ist.

M.
Historischer Zeitungsartikel: Oesterreichische Forst- und Jagdzeitung, 2.7.1920

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