9.5.1925
In der Donnerstag-Sitzung fiel die Entscheidung in der Frage der burgenländischen Hauptstadt. In den frühen Nachmittagsstunden trat der Landtag in Eisenstadt zum erstenmal unter dem Vorsitze des Präsidenten Morawitz zusammen. Landtagsabgeordneter Wahlheim trat für die Wahl Eisenstadts und Landtagsabgeordneter Gesell (Landbund) für die Wahl Pinkafelds als Hauptstadt ein. Bei der Abstimmung wurden 19 Stimmen für Eisenstadt, 12 Stimmen für Sauerbrunn und 7 Stimmen für Pinkafeld abgegeben. Da die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreicht wurde, mußte die Sitzung unterbrochen werden.
Die Pause wurde zu eingehenden Beratungen der Parteien verwendet. Um 6 Uhr abends trat der Landtag wieder zusammen. Es wurde in geheimer Abstimmung neuerlich über die einzelnen Anträge abgestimmt. Für Pinkafeld ergaben sich 11 Stimmen Ja, 18 Stimmen Nein, für Eisenstadt ergaben sich 20 Stimmen Ja und 9 Stimmen Nein. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit war somit erreicht und Eisenstadt zur Hauptstadt des Burgenlandes gewählt. Die Abstimmung wurde mit großem Beifall aufgenommen. In Eisenstadt herrschen lebhafte Freude und Festestimmung über das Ergebnis der Abstimmung.
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