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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Wiener Zeitung

18.2.1926

Historisches Logo der Zeitung »Wiener Zeitung«

Eine Auswanderungsaktion.

Die Genossenschaft "Republikanische Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und der Kriegsopfer" hat mit der Regierung der Sowjetrepubliken einen Vertrag abgeschlossen, wonach an ungefähr tausend nach Rußland auswandernde Mitglieder dieser Genossenschaft im Vorstadtrayon der Stadt Ksül-Orda in der Kirgisenrepublik bestimmte Grundflächen verpachtet werden, um diesen Auswanderern die wirtschaftliche Existenz zu sichern.

An die Grundverpachtung wurde die Bedingung geknüpft, daß für jedes auswandernde Mitglied dieser Genossenschaft 125 Dollar sichergestellt werden. Die Grundflächen sollen nach den Vertragsbestimmungen auf 20 Jahre an die Auswanderer verpachtet werden. Die Genossenschaft hat nun der Gemeinde Wien mitgeteilt, daß die Bundesregierung diese Auswanderungsaktion dadurch fördern wird, daß sie für jedes auswandernde Mitglied, das derzeit die Arbeitslosenunterstützung bezieht, einen Beitrag von 800 Schilling leisten wird. Für den ersten Teiltransport, der 205 Personen umfaßt, beträgt der Beitrag des Bundes 105.600 Schilling.

Gleichzeitig ist die Genossenschaft auch an die Gemeinde Wien um eine Beitragsleistung herangetreten. In der letzten Sitzung des Wiener Stadtsenats berichtete Magistratsdirektor Dr. Hartl über dieses Ansuchen. Es wurde beschlossen, daß die Gemeinde Wien für jeden nach Wien zuständigen Auswanderer dieser Aktion einen Zuschuß von 100 Prozent zu dem auf diesen Auswanderer entfallenden Bundesbeitrag zahlen wird. Daran wurde die Bedingung geknüpft, daß die Beitragsleistung nicht an einzelne Personen, sondern für die Aktion erfolgt.

Die Gemeinde hat sich weiter bereit erklärt, für jede durch diese Auswanderungsaktion frei werdende Wiener Wohnung mit mindestens zwei Räumen 1000 Schilling zugunsten der Aktion zu zahlen; diese Wohnung muß aber dem Wohnungsamt zur freien Verfügung überlassen werden.

Für den ersten Auswanderertransport kommen 41 nach Wien zuständige Personen in Betracht, so daß sich die Beitragsleistung der Stadt Wien vorläufig auf 32.800 Schilling belaufen wird. Die gesamte Aktion soll 1000 Personen, davon 600 Erwachsene und 400 Kinder, umfassen. Der erste Transport soll noch in dieser Woche von Wien abgehen und am 15. März in Ksül-Orda eintreffen. Für April ist bereits ein zweiter Transport geplant. Die Gemeinde Wien wird auch die folgenden Transporte in der gleichen Weise, wie dies beim ersten Transport beschlossen worden ist, finanziell unterstützen.

Historischer Zeitungsartikel: Wiener Zeitung, 18.2.1926

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