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Von Leopold Jellinek (Schuhmodellwerkstätte, Wien, 7. Bez.)

Neue Fußsilhouetten! Die lange ungarische Form ist verschwunden. Halbrund und halbspitz (nicht ganz rund) ist die große Mode. Der Absatz, soweit es sich nicht um Sportschuhe handelt, wird höher, dadurch erscheint der Fuß kürzer.

Man liebt die weiche Geschmeidigkeit von Filz und Kasha, matte Farbtöne in Kleidern und Hüten, da müssen auch die Schuhe Metamorphosen durchmachen: Ganz weiche und geschmeidige, matte Leder werden verwendet. Chevreau und matte Kalbleder (Nacco-Calf) für die Stadt und auch stumpfe Farbtönungen von Boxkalfleder für Sport und Land.

Die Farben sind: Lichtestes Champagner, beige, haselnuß- und rosenholzfarben, zartestes licht- und silbergrau bis stahlgrau, auch blaugrau, steinfarben, petroleumfarben, bernsteinfarben und goldbraun. Diese Farben, wie gesagt, hauptsächlich in Kidleder; Sämischleder wird heuer sehr selten getragen.

Was die Modelle anlangt, so gelten Spangenschuhe wieder als große Mode, und zwar sind es hauptsächlich Kombinationen aus Kid- oder Naccoleder mit echtem oder imitiertem Reptilienleder - je nach dem Stand der Kasse. Bizarr wirken die schmalen Ornament- und Besatzriemchen aus verschiedenfarbigem Leder; die Motive sind ganz unsymmetrisch, manchmal sogar futuristisch.

Modell 1 zeigt einen Spangenschuh, der aus verschiedenen Ledern zusammengesetzt ist, abschattiert von beige bis braun.

Modell 2 einen Nacco-Calf-Schuh mit aufgelegtem, echtem Eidechsenleder.

Modell 3 einen Schuh aus Eidechsenleder mit Ristspange.

Was die Herrenmode betrifft, so setzt sich hier der breitere Schuh selbstverständlich rascher durch. Der hohe Schuh ist durch den Halbschuh ziemlich verdrängt, es werden auch heuer lichtere Farben bevorzugt; beliebt sind Schuhe mit starken Sohlen, sowohl mit gerader perforierter Kappe, wie auch das schottische Broguemotiv.

Wenn Männer gute Schuhe wollen, so werden dieses Jahr englische, glatte wie auch genarbte Juchtenleder die beste Gewähr für die Dauerhaftigkeit bieten.

(Entgeltlich.)