31.3.1922
Das Leben und Treiben der Vögel gibt seit langem Naturfreunden und Gelehrten Stoff zum eifrigsten Studium, die Lebensgewohnheiten der Fische dagegen sind viel weniger bekannt, weil intensive Beobachtungen sich bei ihnen viel schwieriger anstellen lassen. Einen bedeutenden Fortschritt hatte die Tiefseeforschung zu verzeichnen, als sie die Photographie in den Dienst ihrer wissenschaftlichen Arbeit stellte.
Aber selten stehen einem andern Gelehrten so reiche Mittel zur Verfügung, wie sie jenem Unternehmen zugewendet werden, und die meisten Naturforscher glaubten, auf die Hilfe photographischer Apparate bei ihrer Beobachtung des Fischlebens verzichten zu müssen. Einem englischen Forscher, Dr. Francis Ward, blieb es, wie die Neudammer "Fischerei-Zeitung" schreibt, vorbehalten, ein ganz einfaches Verfahren zum Photographieren der Fische im Wasser zu entdecken und dadurch tiefer in bisher verborgene Gebiete der Biologie der Wassertiere einzudringen.
Er ließ sich am Ufer eines kleinen Forellenflusses ein Beobachtungszimmerchen in das Wasser hineinbauen. Es war natürlich durchaus wasserdicht und hatte nach der Wasserseite ein Glasfenster. Davor war eine Art Fischteich mit Zu- und Ableitung hergestellt, durch den die Forellen schwammen. Mit einem Momentaufnahme-Apparat wurden nun die Fische von dem Forscher bei allen Lebensäußerungen, besonders auch beim Laichgeschäft, photographiert und die Bilder der Wissenschaft dienstbar gemacht.
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