21.10.1921
Die heurige Hühnerjagd hat, in vielen Lagen wenigstens, ein besseres Ergebnis gezeitigt, als vielfach erwartet wurde. Die Witterung war anfangs sehr günstig, später aber gab es zuviel des Guten, da die anhaltende, noch nie erlebte Hitze und Trockenheit selbst den der Feuchtigkeit nur wenig bedürftigen Hühnern arg zusetzte und viele Völker in feuchtere Lagen verstrichen. Viel hat auch die Aasjägerei geschadet.
Die Sünden begannen bereits im Winter und Frühling, indem verschiedene Kleinbauern und Häusler und auch andere die Hühner anfütterten und mit einem Schrotschuß gleich mehrere "zur Strecke" brachten. Schlimmer noch haben die Eierdiebe gewütet, die eine große Anzahl von Gelegen plünderten.
Unter dem Vorwand des Fangens von Feldmäusen, für das sich heuer merkwürdigerweise sehr viel Arbeitslose interessierten, wurden am Tage die Gelege ausgekundschaftet, in der Nacht beraubt, wobei auch nicht selten die Henne erschlagen wurde. So konnte auf einem einzigen Hektar, allein die Zerstörung von 11 Gelegen festgestellt werden.
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