28.2.1945
Es gibt im Menschenleben Augenblicke, die sicherlich angenehmer sind, als die im Luftschutzkeller. Das Schicksal fragt aber nicht, ob uns dies oder jenes wünschenswert erscheint, und so können wir eben nur eines tun: Immer gute Haltung bewahren! So viele Beispiele schlichter Größe wir täglich unter uns erleben, so gibt es doch bei manchen noch was zu bessern.
Wenn so zum Beispiel die feindlichen Flieger über uns brummen oder die Bomben fallen, heißt es vor allem die Ruhe bewahren. Sehr ungeschickt aber benimmt sich einer, der in solchen Augenblicken zu heulen anfängt und düstere Vermutungen anstellt, vielleicht auch noch recht laut, damit ja die Umgebung von seinem Mißmut angesteckt wird. "Alles ist hin, Gott, alles ist hin!" Wie oft kann man dieses Wort aus dem Munde eines Neugierigen, der in einer Angriffspause vom Luftschutzkeller von einem Erkundungsgang zurückgekommen, hören.
Doch wenn dann die Hausgemeinschaft nach dem Alarm wieder ans Tageslicht gelangt und ihre Wohnburg unversehrt, bloß mit Fensterschäden dastehen sieht, sollte sich dann eigentlich so ein gedankenloser Sprecher nicht blamiert fühlen und sich für immer merken: Erst sehen, dann heulen? Fände er aber wirklich einmal Grund zum Heulen, wird ihm die Arbeit bestimmt mehr weiterhelfen als ein nutzloses Gerede.
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