15.11.1906
Kapitän Amundsen, der bekanntlich als erster die schwierige Nordwestdurchfahrt vollendet hat, hat sich mit fünf Mann seiner Gesellschaft von New-York nach Norwegen eingeschifft. Zu seiner Bewillkommnung wird ein Kriegsschiff abgesendet werden, und seine Ankunft wird den Anlaß zu mannigfachen Ehrungen bieten. Kapitän Amundsen hat seine gesamten arktischen Berichte bei sich, aus denen sich nach seiner Meinung ergibt, daß er den magnetischen Nordpol, das Ziel seiner Fahrt, tatsächlich erreicht hat. Er sagt, daß er im Besitze automatischer Aufnahmen sei, welche die Bewegung seiner Instrumente zeigen.
"Ich nehme an", erklärte er," daß ich den magnetischen Pol erreicht habe; meine Kompasse hörten auf zu reagieren und die Magnetnadel stand fest wie ein Stock. Die Ordnung meines Materials wird etwa drei Jahre in Anspruch nehmen; wenn diese Arbeit getan ist, werden wir wahrscheinlich imstande sein, alle Angaben über den magnetischen Pol zu machen, über seine Ausdehnung und ob er stationär ist oder wechselnd ...." Kapitän Amundsen beschreibt die Nordwestpassage als sehr schmal, seicht, mit vielen Windungen und Drehungen; an manchen Stellen ist die Wasserfläche keine Viertelmeile von Küste zu Eisbank breit.
Von kulinarischen Delikatessen der arktischen Zone erzählt der Reisende mit großer Begeisterung: gefrorner Seehundspeck hat seinen besonderen Beifall, und die gefrornen Lachse, die er von Eskimos erstanden, sollen köstlich gewesen sein und in ihrem Wohlgeruche an Erdbeeren gemahnen. Kapitän Amundsen beabsichtigt, seine ganze Sammlung arktischer Kuriositäten der norwegischen Regierung zur Verfügung zu stellen.
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