18.10.1925
Das Projekt der Wiener Arbeiterkammer, 50.000 österreichische Arbeitslose in den Vereinigten Staaten unterzubringen, ist als gescheitert anzusehen. Die Regierung in Washington hat sich diesbezüglich ablehnend verhalten. Die Wiener Arbeiterkammer will sich nun mit dem Plan befassen, die Auswanderung beschäftigungsloser Industriearbeiter nach Südamerika und Rußland zu leiten, doch hat dieser Plan noch keine festen Grundlagen angenommen.
Falls die Auswanderungsfrage keine befriedigende Lösung finden kann, denkt die Regierung daran, jenen privaten Industrieunternehmungen Staatssubventionen zu gewähren, die Arbeitslose in ihren Betrieben einstellen. Es wurde ein Ausschuß zum Studium der Auswandererfrage eingesetzt.
Ferner wurde die Errichtung einer Auswandererschule in Vorschlag gebracht, wo die Arbeitslosen über eine Reihe der wichtigsten Fragen, wie Sprache, allgemeine Orientierung, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse und Erwerb praktischer Kenntnisse, besonders in der Landwirtschaft, unterrichtet werden sollen. Diese Schule soll in Verbindung mit dem Wanderungsamte stehen.
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