3.10.1920
Trotz allen Geschreis und Geschreibes geht die Teuerungswelle immer höher und besonders die Fettpreise zeigen eine solche Vehemenz der Aufwärtsbewegung, daß es Schwindel erregt. In diesem Artikel wird Oesterreich vornehmlich aus Amerika und Holland versorgt und die Lagerhäuser sind gut gefüllt mit Schweinefett. Und doch steigt der Preis, der im Mai und Juni noch 100 bis 110 Kronen per Kilogramm im Verlaufe betrug und heute bereits auf 174 Kronen engros und 190 bis 200 Kronen per Kilogramm im Kleinverschleiß gestiegen ist.
Die wesentlichste Ursache dieser enormen Preissteigerung ist die Erhöhung des Weltmarktpreises für Schweineschmalz. Dazu tritt die starke Verteuerung des Dollars, der bei einer amtlichen Notiz von 270 Kronen nur zum Preise von mindestens 320 Kronen zu haben ist. Infolge dieser riesigen Verteuerung des Schweinefettes ist ein erhöhter Konsum von Kunstfett wahrzunehmen. Auch dieses ist verhältnismäßig sehr teuer.
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