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181 historische Zeitungsartikel gefunden

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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Die Neue Zeitung

12.2.1921

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Die Verwendung der Städter zu landwirtschaftlichen Arbeiten.

Ein Landwirt schreibt:

Die Arbeiternot auf dem Lande hat die landwirtschaftlichen Korporationen veranlaßt, während des Krieges Versuche mit der städtischen Bevölkerung - insbesondere auch mit Hoch- und Mittelschülern - zu machen, ob sich diese Schichten zu landwirtschaftlichen Arbeiten aushilfsweise eignen würden. Der Wille mag nun bei vielen gut gewesen sein - im allgemeinen haben aber die Landwirte mit diesen Aushilfskräften nicht sehr gute Erfahrungen gemacht, besonders bei Durchführung schwerer Arbeiten.

Es ist eben nicht leicht, solche schwere Arbeiten beim Fehlen der nötigen Körperkraft durchzuführen, und es ist übrigens auch ein größeres Maß von Fertigkeiten notwendig, wenn man sich bei den verschiedenen landwirtschaftlichen Arbeiten betätigen will. Dem einen wurde es in der Sonne zu heiß, der andere bekam Schwielen an den Händen, dem dritten paßten Kost und Unterkunft nicht usw.

Die Landwirte verlangten sich auch aus den Kreisen der eingerückten Wehrmänner bald keine Aushilfskräfte mehr, weil es unmöglich war, mit Klavierspielern, Friseuren, Bureaubeamten usw. schwere landwirtschaftliche Arbeiten, zu denen Kraft, Geschick und Ausdauer gehören, durchzuführen. Einen beßeren Erfolg versprechen die in der letzten Zeit mit den "Lehrlingsstellen" gemachten Versuche der "Oesterreichischen Landwirtestelle", nach einer zwei- bis dreijährigen Lehrzeit zu qualifizierten landwirtschaftlichen Arbeitern, auch zu Aufsehern, Molkereiorganen, landwirtschaftlichen Maschinisten usw. herangebildet werden sollen.

Solche "Lehrlingsstellen" bestehen bereits in Trautmannsdorf, Velm, Siebenbrunn und an anderen Orten mit gutem Erfolge und es sollten sich Eltern, welche ihre Kinder der Landwirtschaft zuführen wollen, diesbezüglich bei der "Oesterreichischen Landwirtestelle", Wien, 1. Bezirk, Babenbergerstraße 5, um die näheren Bedingungen der Aufnahme erkundigen. Jedenfalls paßt auch bei der Landwirtschaft wie bei jedem gewerblichen Betriebe der alte Spruch: "Was Hänschen nicht lernt usw."

Historischer Zeitungsartikel: Die Neue Zeitung, 12.2.1921

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