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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Tages-Post

14.9.1938

Historisches Logo der Zeitung »Tages-Post«

Die Gefahr der Genußgifte

Noch bedenklicher sind die durch den übermäßigen Verbrauch von Genußgiften hervorgerufenen Gesundheitsschädigungen. Die Tatsache, daß seit der Machtübernahme bis jetzt der jährliche Branntweinverbrauch in Deutschland von 397.000 Hektoliter auf 761.000 Hektoliter und der jährliche Zigarettenverbrauch von 31.348,000.000 Stück auf 41.284,000.000 Stück gestiegen ist, muß uns mit schwerer Sorge erfüllen. Das schädlichste Genußgift ist hier unzweifelhaft der Tabak, weil er sich bei jahrelang fortgesetztem übermäßigem Genuß nicht nur auf die Gesundheit des einzelnen so verheerend auswirkt, sondern auch durch Schädigung der Fortpflanzungsorgane zu frühzeitiger Unfruchtbarkeit führen kann und damit das Volksganze besonders schwer zu schädigen geeignet ist.

Wir wissen, daß sich der übermäßige Nikotingenuß bei den Frauen besonders schädlich auswirkt, daß er oft genug zu Eierstockschädigungen, zu Fruchtabgängen und Fehlgeburten führt, - wir wissen durch neueste wissenschaftlich einwandfreie Untersuchungen heute auch, daß Gesundheitsstörungen bei Säuglingen dadurch hervorgerufen werden, daß das Nikotin durch die Muttermilch ausgeschieden und damit vom Säugling beim Stillen aufgenommen wird. Ich möchte es den deutschen Frauen und Müttern selbst überlassen, die entsprechenden Folgerungen aus diesen Tatsachen zu ziehen!

Wir denken gar nicht daran, jetzt nun etwa jeden Genuß von Alkohol und Tabak zu verdammen und zu verbieten. Wir bekämpfen im Interesse der Volksgesundheit lediglich den Mißbrauch dieser Genußmittel und werden uns in diesem Kampf auch nicht beirren lassen durch eine hemmungslose Propaganda, wie wir sie leider heute täglich in fast allen Zeitungen beobachten können. - Auch die Werbung hat in volksgesundheitlichen Fragen eine Grenze einzuhalten, die nicht sie selbst und die an der Werbung finanziell Interessierten zu bestimmen haben, sondern einzig und allein die für die Volksgesundheit Verantwortlichen.

Meine Parteigenossen! Für die Partei und ihre Gliederungen bietet die Gesundheitspropaganda und -aufklärung ein weites und dankbares Betätigungsfeld. Wir Aerzte sind uns bewußt, daß der Erfolg unserer Arbeit abhängig ist von der Bereitschaft eines jeden deutschen Volksgenossen, sich willig und bejahend unserer Gesundheitsführung anzuvertrauen. Helfen Sie alle mit, daß wir unser Hochziel erreichen: ein gesundes wehr- und leistungsfähiges Volk als Garant für ein tausendjähriges Großdeutsches Reich!

Historischer Zeitungsartikel: Tages-Post, 14.9.1938

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