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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Tages-Post

14.9.1938

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Die Verjudung der Ostmark

Die Rückkehr Oesterreichs in das Reich hat uns auch auf dem Gebiete der Judenpolitik vor neue und bedeutende Aufgaben gestellt. Die Zustände, die sich unter dem System Schuschniggs in der Ostmark entwickelt haben, sind geradezu ungeheuerlich gewesen. Wien, die herrliche deutsche Stadt an der Donau, ist unter dem rot-schwarzen System zum wahren Ghetto Europas geworden. Wir können es uns ersparen, hier im einzelnen lange Zahlenreihen aufzuführen. Am Ende ist ja auch nicht entscheidend, wie stark die Zahl der fremden Machthaber in den verschiedenen Berufen und in den verschiedenen Orten war, sondern daß ihr Geist von einem volkentfremdeten System geschützt und gefördert, die Führung des deutschen Volkes in Oesterreich usurpiert hatte.

Dabei mag an dieser Stelle noch einmal die Feststellung Platz finden, daß die Menschen in Oesterreich blutsmäßig zu uns gehören. Es gab und gibt keine österreichischen Menschen, sondern nur deutsche Stämme, die auf dem Boden des ehemaligen Oesterreich leben. An äußerer und innerer Art, an Leistung und Wert sind sie von den übrigen deutschen Stämmen nicht zu unterschieden. Um so ernster empfinden wir Nationalsozialisten die Verpflichtung, auch diesen Teil unseres deutschen Volkes von den Resten fremder Bevormundung und fremden Geistes frei zu machen und auch die letzten Spuren der jüdischen Fremdherrschaft dort für immer zu beseitigen.

Im übrigen hat der Anschluß Oesterreichs auf dem Gebiete der Judenfrage noch eine Auswirkung gezeitigt, die der Nationalsozialismus nur mit Schmunzeln und fröhlichem Spott verzeichnen kann: Das ist die Haltung, die die demokratischen und liberalen Länder den jüdischen Emigranten gegenüber eingenommen haben. Es ist bekannt, wie oft und wie laut man in den letzten Jahren immer wieder sein Mitleid mit den armen aus Deutschland vertriebenen Juden verkündet hat, wie sehr man sich in den Bekenntnissen des Abscheus gegen den deutschen Antisemitismus überbot, wie begeistert man Hilfsmaßnahmen internationaler Art für die armen jüdischen Flüchtlinge forderte.

Nun, im Augenblick der Rückkehr der Ostmark ins Reich hat auch dort eine gewaltige Auswanderung der Juden eingesetzt, und da haben wir erlebt, daß im selben Augenblick die Mehrzahl der europäischen Länder ihre Grenzen sperrte, um sich gegen die Einreise der aus Oesterreich emigrierten jüdischen Zeitgenossen nach Möglichkeit zu sichern. Es scheint also, als ob die Liebe und Hilfe für die armen unterdrückten Juden eine reichlich platonische Angelegenheit ist.

Historischer Zeitungsartikel: Tages-Post, 14.9.1938

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