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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Wiener Morgenzeitung

25.2.1926

Historisches Logo der Zeitung »Wiener Morgenzeitung«

Der Gummistrumpf und die feine Halskrause.

Solange die Dichter nur von der Schönheit der kleinen Füßchen schwärmten, die unter dem Rock kaum hervorlugten, brauchte die Dame sich über die Beschaffenheit ihrer Fesseln nicht den Kopf zu zerbrechen. Als aber dann das Bein in die Erscheinung trat, da erkannte man mit Mißbehagen, wie sehr die dicken Fußgelenke die Linie des Beines und die Grazie des Ganges beeinträchtigten.

Die Schönheitsspezialisten begannen sofort mit der Veredelung der Fußknöchel, erfanden Gummibänder, durch die sie eingeschnürt werden, und Massagen, die mit besonderen Salben vorgenommen werden. Während es so mit verhältnismäßig geringen Mühen glückt, den Fesseln eine erträgliche Form zu geben, so hat die häßliche Nackenlinie bisher allen Mühen der Schönheitsdoktoren gespottet.

Wenn bei dem jetzt so modernen ganz kurzen Schnitt des Hinterkopfes sich allerlei Fettfalten und sonstige Unschönheiten zeigen, dann merkt die Dame erst wie kleidsam die Locken waren, die ihren Nacken neugierigen Blicken verbargen. Auch hier versucht man durch Massage einzuwirken, aber wenn das Rasiermesser den Nacken wieder ganz freilegt, so wird dadurch meistens die Verschönerungsarbeit zunichte gemacht.

Die Mode, die ja stets bereit ist, der Damenwelt in ihren Nöten zu helfen, hat sich auch dieses Problems angenommen und schon mancherlei Hilfsmittel bereitgestellt, durch die man die Mängel des Nackens verdeckt. Man trägt schmale Schals, die um den Hals geschlungen werden und mit den Enden auf den Rücken herunterhängen; man trägt hohe Perlenhalsbänder, aber dieser Halsschmuck hat immer etwas Unorganisches und Gezwungenes, und so ist der neueste Aushilfsweg, auf den die Schneider verfallen sind, die Einführung einer steifen Halskrause, die fein gefältet ist und dem kurzgeschnittenen Bubikopf eine pikante Umrahmung verleiht.

Diese Krausen, die wie ein halber Pierrot-Kragen aussehen, erscheinen jetzt immer häufiger in den neuen Pariser Modellen.

Historischer Zeitungsartikel: Wiener Morgenzeitung, 25.2.1926

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