WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE

Die Elektrogeräte stören den Radioempfang

Zurzeit ist es in Österreich nicht gesetzlich verboten, empfangsstörende Elektrogeräte zu verkaufen. Diplomingenieur Heinrich Pangratz wies Montag abend in einem Vortrag in der Technischen Hochschule darauf hin, daß trotz der unermüdlichen Arbeit des Entstörungsdienstes der Post- und Telegraphenverwaltung mit zunehmender Elektrifizierung der Werkstätten und Haushalte der Radioempfang immer schlechter wird.

Jeder elektrische Funke erzeugt Radiowellen, die der Radioempfänger in der Nachbarschaft einfängt und als pfeifende, knarrende und zischende Begleitmusik zum Radioprogramm wiedergibt. Selbstverständlich kann man die Elektrifizierung, die an sich ein begrüßenswerter Fortschritt ist, nicht verhindern. Wohl aber könnte man verlangen, daß die elektrischen Maschinen so gebaut sind, daß sie keine Funken und damit keine empfangsstörende Radiowellen erzeugen.

Solange es jedoch kein Gesetz gibt, das den Verkauf und die Montage derartiger elektrischer Störenfriede verbietet, ist der Radiohörer einzig und allein auf den guten Willen jener angewiesen, die solche Maschinen betreiben.

Der Entstörungsdienst

Die Post- und Telegraphenverwaltung hat eigene Wagen ausgerüstet, die nur dazu da sind, in Gegenden, die unter besonders starken Empfangsstörungen leiden, nach den Störwellen zu suchen. Jeder kann diesen Entstördienst zu Hilfe rufen. Die Untersuchungen, die die Besatzung des Wagens - lauter erstklassige Fachleute - anstellt, kosten nichts.

Montag standen die Wagen vor dem Vortrag im Elektrotechnischen Institut in der Gußhausstraße und konnten von den Zuhörern besichtigt werden.

Meist sind die Störungen schwierig zu entdecken, aber leicht zu beheben. Leider aber werden nach der Entstörung eines Ortes bald neue elektrische Maschinen aufgestellt, die häufig zu neuen Störquellen werden. So ist die Aufgabe des Entstörungsdienstes eine wahre Sisyphusarbeit.