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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Linzer Wochenblatt

29.5.1915

Historisches Logo der Zeitung »Linzer Wochenblatt«

Warum sind die Wildpreise gestiegen?

Aus Gmunden, 19. d., wird uns geschrieben:

In der jetzigen Zeit macht sich bemerkbar, daß ein Artikel nach dem andern hinaufgetrieben wird, weil eben der erste teurer geworden ist, wenn auch ein anderer zwingender Grund nicht vorhanden ist. Diese Erfahrung kann man im Salzkammergut jetzt mit dem Wilde machen. Unsere wildreichen Gebiete sollten wirklich die Möglichkeit bieten, der Bevölkerung einigermaßen mit dem Wilde einen Fleischersatz zu geben, zumal ein reicher Wildabschuß im Interesse der Landwirtschaft von der Regierung dringend gefordert wurde. Wie ist nun der Stand dieser Angelegenheit?

Die Wildbretverkäufer fordern für Wild sehr hohe Preise, die sie damit begründen, daß die Lieferanten abnorm hohe Preise für Wild fordern. Es muß natürlich erst näher untersucht werden, bei wem die Preistreiberei liegt, jedenfalls ist sie aber unbegründet. Das Wild nährt sich zum größten Teile selbst mit dem im Freien vorgefundenen Grünfutter. Vielfach nährt es sich auf Kosten der Bauern, deren Bäume es abnagt und deren Felder es beschädigt. Die für die Wildfütterungen verwendeten Wildkastanien sind auch nicht zu anderen Preisen abgegeben worden wie sonst, das Heu hält sich auf normaler Höhe, wo ist daher der Grund zu einem Hinaufschnellen der Preise für Wild?

Es ist auch heuer laut Aussage von Fachpersonen das Wild weit weniger gefüttert worden wie in anderen Jahren. Eine Folge davon zeigt sich in den schon geschilderten enormen Wildschäden. Ehe das konsumierende Publikum aber das Wild in die Hände bekommt, ist der Preis schon über den jetzigen Fleischpreisen. Wenn natürlich alle Produzenten so übereinstimmend in den Preistreibereien vorgehen, kann das Volk in der Ernährung auf keinen grünen Zweig kommen, wenn auch noch so günstige Bedingungen gegeben wären.

Historischer Zeitungsartikel: Linzer Wochenblatt, 29.5.1915

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