WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE

Eine für die verschiedenen Gewerbe, die an der Schaffung der Wiener Mode beteiligt sind, wichtige Aktion hat gestern abends unter Teilnahme der behördlichen Faktoren in einer vom "Wiener Modeklub" einberufenen Versammlung ihren Anfang genommen: Es wurde eine Zentralisation und ein enges Zusammengehen dieser Gewerbegruppen unter gleichzeitiger Mitwirkung der Industrie beschlossen. Die Handelskammer und der Gewerbeförderungsdienst ließen durch ihre Delegierten ihre Förderung zusagen.

Vertreten waren in dieser Versammlung durch ihre Genossenschaftsvorsteher oder durch besondere Delegierte fast alle mit der Mode in engerer oder weiterer Beziehung stehenden Gewerbe: Herren- oder Damenschneider, Modisten, Blumenmacher, Schirm- und Regenschirmerzeuger, Kammacher, Drechsler, Friseure, Hutmacher, Posamentierer, Sticker, Wäscheerzeuger, Federnschmücker, Bronzewarenerzeuger, Handschuhmacher, Kürschner etc.

Der Obmann des Modeklubs, Präsident Fritz Huber, setzte den Zweck dieser Zentralisation auseinander. Das Programm wird die Pflege des Wiener Geschmackes und die Gewerbeförderung umfassen. Hiezu sind auch stets wiederkehrende Fachausstellungen und Modemessen geplant. (Beifall.)

Vizepräsident Stern beklagt sich darüber, daß die Wiener Kundschaft die üble Gewohnheit habe, auf ausländischem Fabrikat zu bestehen, so daß oft inländisches Fabrikat erster Güte unter ausländischer Marke verkauft werden muß. - Dr. Faber bestätigt dies: Die österreichischen Erzeugnisse müssen oft nach England und dann zurückgebracht werden und verteuern sich so um den Ein- und Ausfuhrzoll, nur um unter englischer Marke segeln zu können. Dieser Zustand verlange dringend Abhilfe.

Nach einhelliger Annahme der Grundzüge des vom "Modeklub" festgestellten Programms wurde ein Komitee, bestehend aus allen Fachgruppen, zur Durchführung der Organisationsarbeiten eingesetzt.