18.1.1933
Wie dem "Linzer Volksblatt" aus Altenhof am Hausruck berichtet wird, sind von dort Ende September Josef Mittendorfer und Lh. Hartmann nach Rußland ausgewandert; sie arbeiteten in Kaltschugina bei Leninsk in Westsibirien in einem Bergwerke. "Wir haben schwer daraufgezahlt", so schrieben sie anfangs Dezember. "Lieber das Elend in Oesterreich wieder mitmachen als das hiesige." Am Donnerstag, den 12. Jänner, abends, entstiegen sie zur Ueberraschung aller dem Zuge. Sind sie auch um ihre schöne Einrichtung, um ihr ganzes Hab und Gut gekommen, sie sind glücklich, daß sie wieder hier sind. Sie brachten noch ein Stück Brot mit, das wie Erde aussieht; hier würden es die Tiere nicht verzehren!
Wenn nur auch hiesige kommunistische Führer und Lobredner Rußlands durch diese Schule gingen. Die Heimkehr der Auswanderer geht ihnen ganz gegen den Strich. Otto Altenhofer schreibt im letzten Briefe aus Rußland, daß das "Erschossen-Werden" durch die Ortsbehörde nichts Seltenes ist. Von Hunger und Not und Leid berichtet eine andere Auswandererfamilie aus Rußland. Sie mußte schon Kleider verkaufen, um leben zu können.
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