15.4.1926
Wie uns aus Jena geschrieben wird, hat sich eine größere Anzahl Damen der Gesellschaft, die sich von ihren Mitschwestern durch einen Bubikopf unterscheiden, zu einem Bubikopfverein zusammengeschlossen, um dem neuen Haarschnitt unter der "rückschrittlichen" Frauenwelt zum Siege zu verhelfen.
Nach einer fulminanten Ansprache der Vorsteherin hat die Mitgliederversammlung beschlossen, eine große Werbedemonstration für den Bubikopf zu veranstalten. Eine Fahne, von Künstlerhand entworfen, soll dem Zuge vorangetragen werden. Die Geldmittel für diesen amerikanisch anmutenden Werbefeldzug sind vorhanden.
Denn ein begeisterter Verehrer des Bubikopfes hat dem Verein eine namhafte Summe zur Verfügung gestellt. Ein geschäftsgewandter Friseur und Spezialist für Bubikopffrisuren hat sich diese Bewegung zunutze gemacht und durch den Verein Vorträge für seinen "Musterschnitt" angekündigt.
Text der historischen Werbung:
in der hygienischen diskreten Patendose
Das Vollkommenste an Qualität und Feinheit. Originelle Neuheit.
(Rud. Eisinger), Wien, I. Hoher Markt 12
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