6.2.1914
Die Kälte durch die sich die heurigen Wintermonate auszeichnen, hält nach wie vor an. In Linz sinkt das Thermometer nachts bis auf -8 Grad Reaumur, um während der Tagesstunden wieder zu steigen, ohne daß aber in der letzten Zeit der Nullpunkt überschritten worden wäre. Der Rauhreif, der nachts jedes Aestchen der Bäume und Sträucher überzieht, verleiht der Landschaft trotz des mangelnden Schnees das reizende Gepräge eines stimmungsvollen Winterbildes.
Auffallend ist das Einfallen dichten Bodennebels in den Abendstunden und dessen scharfe Abgrenzung, die es mit sich bringt, daß einzelne Straßen in fast undurchsichtigen Nebel gehüllt sind, während gleich in der nächsten Gasse von einer Nebelbildung so gut wie nichts mehr zu bemerken ist. Auf den Anhöhen in der Umgebung unserer Stadt herrscht tagsüber wunderschönes Wetter, wobei der Spaziergänger seine Blicke über ein prachtvolles, wogendes Dunstmeer schweifen lassen kann.
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