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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Wiener Landwirtschaftliche Zeitung

26.8.1914

Historisches Logo der Zeitung »Wiener Landwirtschaftliche Zeitung«

Eine sozialdemokratische Fälschung.

Die k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in der Steiermark erließ an die Bauern und besonders an jene Bäuerinnen, deren Männer zum Waffendienste einberufen wurden, eine Kundmachung, in der vor Verschleuderung des Viehs gewarnt wird. Die "Arbeiter-Zeitung" vom 20. d. M. macht unter dem Titel "Die Agrarier wollen ihren Profit erhöhen!" hiezu folgende Glossen:

"Die steirische Landwirtschaftsgesellschaft erläßt eine Aufruf, in dem sie die Agrarier auffordert, die Preise für das Vieh recht hoch zu stellen. Die agrarischen Führer wollen, daß der Krieg ein gutes Geschäft werde. Um den Aufruf nicht allzu aufreizend erscheinen zu lassen, wird im Anfang davon gesprochen, daß Aufkäufer herumgehen, die den Bauern und Bäuerinnen das Vieh "zu Schleuderpreisen abhandeln" wollen. Da jedoch die Verfasser des Aufrufs selbst zugeben, daß sie nicht wissen, wer diese "gewissenlosen Viehkäufer" sind, so ist die Warnung vor ihnen nur ein Vorwand, um die Aufforderung anzubringen, das Vieh möge nur zu hohem Preise verkauft werden ... Die Agrarier erhoffen sich also von dem Kriege großen Profit."

Durch einige aus dem Zusammenhang gerissene Sätze sucht das genannte Blatt das vollkommen berechtigte Vorgehen der steirischen Landwirtschaftsgesellschaft als eine jener agrarischen "Wucheraktionen" hinzustellen, von denen die Spalten der liberalen und sozialdemokratischen Blätter niemals leer werden. Verschwiegen wird natürlich die wirkliche Tendenz des Aufrufes, Angstverkäufe zu verhindern und dadurch unsere Volkswirtschaft, die Produzenten eben sowohl wie die Konsumenten, vor einer schweren Gefahr zu bewahren.

Daß man dies nur erzielen kann, wenn man den Viehbesitzern sagt, sie würden auch später noch zu guten, den Erzeugungskosten entsprechenden Preisen abverkaufen können, sollte wenigstens in den heutigen Zeiten, auch die sozialdemokratische Presse einsehen! Nach Wiedereintritt normaler Verhältnisse möge sie immerhin ihre alten Praktiken wieder aufnehmen, jetzt aber sollte sie im eigenen Interesse ein friedliches Zusammenarbeiten aller Stände fördern und nicht durch derartige Fälschungen erschweren!

Historischer Zeitungsartikel: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 26.8.1914

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