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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Pester Lloyd

23.3.1916

Historisches Logo der Zeitung »Pester Lloyd«

In welchem Alter ist die Frau am schönsten?

Es ist bemerkenswert, daß die Anschauungen über die Frage, in welchem Alter die Frau am schönsten ist und die Höhe ihres Lebens erreicht, sich fortgesetzt wandeln. Und zwar wandeln sie sich in dem Sinne, daß der Höhepunkt des Frauenlebens in immer spätere Lebensjahre gesetzt wird. In diesem Sinne äußert sich auch eine Frau, die als Kennerin auf dem Gebiete der Schönheitspflege gilt, Frau Desti.

Ihre Ansicht ist, daß die Frau ihr bestes Alter, daß sie die Zeit, wo sie den vorteilhaftesten Eindruck erweckt und auch selbst vom Leben den größten Genuß hat, erst dann erreicht, wenn sie in ein reifes Alter eingetreten ist und Lebenskenntnis erworben hat. Bis zum 36. Lebensjahre ist nach dem Urteile von Frau Desti die weibliche Schönheit ständig im Fortschritt begriffen - vorausgesetzt natürlich, daß die Frau mit diesem kostbaren Gute klug und pfleglich umzugehen weiß.

Zwischen 35 und 38 Jahren fallen ihre besten Jahre. Dann steht ihre körperliche Stärke auf der Höhe, ist ihre Arbeitskraft am größten und ist sie imstande, ihren größten Reiz zu entfalten. Die Ecken und Kanten, die ihr Wesen etwa in der Jugend gehabt hat, haben sich abgeschliffen und sie kennt ihre eigene Persönlichkeit in ihren Stärken und Schwächen. Früher pflegte man die Frau für umso schöner und glücklicher anzusehen, je jünger sie war.

Aber in jungen Jahren hängt bei der Frau sehr viel nur vom Aeußeren ab, während später ihre Persönlichkeit und ihr Charakter viel mehr zur Geltung kommen. Hat ein junges Mädchen keine anderen Eigenschaften und Fähigkeiten, als durch "Rosenlippen und Goldhaar" zu gefallen, wo wird sie ihre Rolle bald ausgespielt haben, während der reifen Frau die Aufmerksamkeit sich mehr und mehr zuwendet und das Interesse ihr treu bleibt, weil sie es wirklich verdient. Eine ganze Reihe von modernen Frauen sind leuchtende Beispiele für die Erscheinung, daß die Anziehungskraft der Frau mit den Jahren nur zunimmt.

Ein Mann, der des Glaubens ist, daß seine Frau nach einer zehnjährigen Ehe alt ist, befindet sich in einem großen Irrtum und ist wahrhaft "rückständig". Nach einer zehnjährigen Ehe ist die Frau in der Regel nur in ein neues Kapitel ihres Lebensromanes eingetreten, und gerade in der Zeit, die da beginnt, pflegt die Macht und der Zauber ihrer Persönlichkeit die größte Kraft zu erreichen.

Historischer Zeitungsartikel: Pester Lloyd, 23.3.1916

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