6.11.1914
Die Befürchtung, bzw. Annahme, daß der Kriegsausbruch heuer das Abhalten der Treibjagden mangels Teilnehmer verhindern werde, hat sich nicht erfüllt. In fast sämtlichen Revieren wird die übliche Treibjagd veranstaltet. Die Zahl der Jagdgäste ist aber allerorts sichtlich eine kleinere als in den Vorjahren. Die "älteren Semester" überwiegen durchwegs.
Loyalerweise hat sich bei den meisten größeren Jagden der Brauch bereits herausgebildet, wenigstens einen Teil der Strecke den Kriegslazaretten zuzuweisen, d. h. den Sammelstellen des Roten Kreuzes zuzuführen. Diese Tatsache zwingt viele Jagdherren, das erlegte Wild, besonders Hasen, nach der Jagd noch etwas "weidmännischer" zu behandeln als sonst.
Entgegen normalen Zeiten werden Hasen heuer meist "ausgeworfen". Die besten Treibjagdergebnisse verzeichnen bisher Mittelfranken, Schwaben und der an Oesterreich grenzende Teil Niederbayerns.
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.