16.1.1926
Die unhaltbaren Zustände, die nach dem Abbau deutscher Eisenbahner und nach der Einstellung neuer, ungeübter, tschechischer Kräfte bei den Eisenbahnern in Deutschböhmen herrschen, zeigt nichts so trefflich, wie folgendes heiteres Ereignis, das sich auf der Strecke Rumburg - Georgswalde zutrug.
Ein neugebackener tschechischer Bahnschaffner, der die Fahrkarten revidierte, erklärte plötzlich allen Passagieren in gebrochenem Deutsch, daß sie in einen falschen Zug eingestiegen seien, was natürlich bei ihnen, die diese Strecke schon zu wiederholten Malen gefahren waren, große Verblüffung hervorrief ... bis ein witziges Bäuerlein die richtige Lösung fand:
Der Schaffner war selbst in einen falschen Zug eingestiegen.
Eine nicht minder gelungene Geschichte wird aus Warnsdorf gemeldet, wo ein deutscher Postbote plötzlich entlassen und an seiner Stelle ein neuer tschechischer Postbote eingestellt wurde. Abgesehen davon, daß der neue Postbote weder Straße noch Hausnummern kannte, um die Briefschaften an den richtigen mann zu können, er verirrte sich überdies in der Stadt und fand erst nach langem Suchen, nachdem ihm mitleidige deutsche Bürger den Weg gewiesen hatten, mit allen Briefschaften ins Postamt zurück.
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