13.2.1921
Die "Landtagskorrespondenz" meldet:
Gegenwärtig ist ein Teilstreik der landwirtschaftlichen Arbeiter im Marchfeld bis Hohenau im Gange, der zwar nicht von der Gewerkschaft der Landarbeiter veranlaßt wurde, aber auf bedeutende Forderungen der Landarbeiter zurückzuführen ist. Die Forderungen, welche die Gewerkschaft aufgestellt hat, bezwecken eine 50 prozentige Lohnerhöhung und werden jetzt erhoben.
Um die Lohnforderungen zu decken, müßte der Getreidehöchstpreis auf das Vierfache erhöht werden. Der Staat müßte vier Milliarden für rayoniertes Mehl zuschießen, das Bestreben nach Zerstörung der landwirtschaftlichen Erzeugung müßte aufhören oder die verbrauchende Bevölkerung müßte eine ungeheure Mehrbelastung erfahren.
Am 16. d. M. beginnen die Verhandlungen über die Forderungen der landwirtschaftlichen Arbeiterschaft. Gegenwärtig versehen die landwirtschaftlichen Arbeiter trotz des Streiks die Viehpflege; wenn diese eingestellt werden sollte, müßte der Viehbestand zum Teil aufgelassen werden und die Fleischversorgung der Bevölkerung eine große Einbuße erleiden.
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