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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Die Neue Welt

24.7.1936

Historisches Logo der Zeitung »Die Neue Welt«

"Landesverrat"

Wie aus Berlin gemeldet wird, hat der Volksgerichtshof am Dienstag, den 21. Juli, durch Urteil den 35jährigen Schriftsteller Walter Schwerdtfeger zu lebenslänglichem Zuchthaus wegen Landesverrates verurteilt. Er war zuletzt Redakteur der "Berliner Börsen-Zeitung".

Der "Landesverrat" wird darin erblickt, daß Schwerdtfeger einen vertraulichen Erlaß des Reichspropagandaministers Dr. Goebbels an die untergeordneten Stellen, bei neuzuschaffenden Kriegsehrenmälern Namen von gefallenen jüdischen Frontkämpfern nicht mehr anzubringen - wobei aus dem Wortlaut des Erlasses deutlich auf den Willen des Reichspropagandaministeriums geschlossen werden konnte, daß bereits angebrachte Namen jüdischer Gefallener auszumerzen seien -, an Auslandsjournalisten verraten hat.

Damals meldeten die ausländischen Zeitungen, daß Schwerdtfeger auf Verlangen des Ministers Doktor Goebbels hingerichtet wurde. Die Nachricht bewahrheitete sich nicht. Wohl habe - so erfuhr man später - Dr. Goebbels die Hinrichtung Schwerdtfegers gefordert, allein maßgebende Kreise des Reichswehrministeriums hatten sich gegen ein solches, nur gegen Spione angewandtes, abgekürztes Verfahren ausgesprochen und hatten dabei auch ins Treffen geführt, daß Schwerdtfeger der Sohn eines Generals und Neffe des bekannten Obersten Schwerdtfeger ist, der das Generalstabswerk über den Weltkrieg herausgegeben hat. Diese Kreise setzten es durch, daß das Verfahren gegen Walter Schwerdtfeger an den Volksgerichtshof abgetreten wurde.

Historischer Zeitungsartikel: Die Neue Welt, 24.7.1936

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