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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Die Neue Zeitung

24.6.1926

Historisches Logo der Zeitung »Die Neue Zeitung«

Frauenkleidung und Hygiene.

Viele Frauen verbringen sehr viel Zeit damit, über ihre Toilette nachzudenken. Sie zerbrechen sich tagelang über Farbenwirkungen die Köpfe, um die Töne mit ihrer Person, ja sogar auch mit denen der Jahreszeit in harmonische Uebereinstimmung zu bringen. Alle wissen auch, welcher Hut ihnen steht und welcher nicht. Finden sie nicht immer etwas heraus, um sich recht vorteilhaft herzurichten, hier ein paar Falten, um zu üppige Formen zu verbergen, dort ein paar Volants, um Linie zu geben, wo die Natur sie vergessen hat? Alle, alle wissen, welche Farben den Teint am vorteilhaftesten heben: grün gibt der Haut einen etwas blassen Schimmer und ist infolgedessen für Gesichter mit allzu frischer Haut angebracht, rosa teilt dem farblosen Antlitz feine Helligkeit mit usw.

Aber wenn die Frauen instinktiv die physikalischen Gesetze richtig ausnützen, sind sie weit davon entfernt, es mit denen der Hygiene ebenso zu tun. Die bleiben ihnen meistens fremd, vielleicht weil man vergessen hat, sie ihnen beizubringen. Durch äußerliche Kunstgriffe verstehen die Frauen ästhetische Mängel zu verbessern. Sie verstehen aber nicht, Schätze zu erhalten, die ihnen die Natur verliehen hat. Schade, denn sie würden sehr viel dabei gewinnen.

Trotzdem sind in der Beziehung schon ungeheure Fortschritte zu verzeichnen: es gibt keine lange, schweren, unsauberen Schleppen mehr, die das Gehen behindern und eine ganz unberechenbare Zahl von Mikroben mit sich schleifen. Die Wespentaillen sind verschwunden, die mit einer schlechten Blutzirkulation kupferfarbene Gesichter und Krampfadern im Gefolge hatten. Fort sind die Krinolinen mit den Falbeln, die den Bewegungen hinderlich waren und die Frauen ungeschickt und lächerlich machten.

Obwohl wir nun heute nicht mehr diesen Kleidern nachweinen, die den Reiz früherer Tage und die Qual unserer Ahninnen ausmachten, ist das Gewand, das wir heute anziehen, weil es der Idee entspricht, die wir uns von der Aesthetik machen, doch oft unserer Gesundheit sehr schädlich. Wir opfern dem, was man sieht, zum Nachteile dessen, von dem wir glauben, daß es nicht gesehen wird, zu viel und das ist ein Irrtum, denn vor der Eleganz des Kleides kommt die Schönheit des Individuums.

Das Geheimnis der Schönheit ist aber gerade die Gesundheit. Deswegen muß man eine gewisse Anzahl hygienischer Regeln kennen, die man gut tut, immer gegenwärtig zu haben. Um den herrlichen Glanz der Jugend zu bewahren, wird es notwendig sein, den Körper von jedem Zwang zu befreien, der das Blut ins Gesicht treibt und dessen freier Zirkulation hinderlich ist. Damit die Taille ihre Biegsamkeit bewahre, muß man sich hüten, ihre natürlichen Linien zu verstecken, und das Korsett, falls man noch eins trägt, richtig wählen.

Es läßt sich eine allgemeine Regel aufstellen: Die Frauen sollten niemals dem Zufall die Wahl irgend eines, ganz gleich welchen, Teiles ihres Kostüms überlassen, sondern im Gegenteil jedes Stück sorgfältig auswählen und daraufhin prüfen, ob es beiden, der Mode und der Hygiene gerecht wird.

Historischer Zeitungsartikel: Die Neue Zeitung, 24.6.1926

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