25.12.1920
Wenn die Tage des Weihnachtsfestes vergangen sind, dann hat auch gewöhnlich der Weihnachtsbaum seine Rolle ausgespielt. Er wird geplündert, seine Zweige werden abgeschlagen und er wandert schließlich in den Ofen, um ein Raub der Flammen zu werden. Die dabei entstehenden knisternden und puffenden Geräusche entspringen kleinen Kohlenwasserstoffexplosionen.
In welcher Menge der Kohlenwasserstoff in den Nadeln enthalten ist und in welcher Stärke er aus denselben durch die Einwirkung der Hitze ausströmt, das zeigt sich deutlich, wenn man einen Tannenzweig der Flamme eines Lichtes nähert. Die Flamme des Lichtes erlischt gewöhnlich, weil sie von dem kräftig ausströmenden Kohlenwasserstoff erdrückt wird. Wenn daher größere Mengen von Nadelholz verbrannt werden, wie es nach den Weihnachtstagen oft der Fall ist, so können hieraus ernste Gefahren entstehen.
Namentlich in Oefen mit starkem Zug verbindet sich der Kohlenwasserstoff des Tannenharzes mit dem Sauerstoff der Luft und die Gase vermögen dann mit solcher Gewalt zu explodieren, daß ihrem Druck die Wände der Oefen nicht gewachsen sind, sondern auseinander gesprengt und in den Wohnraum geschleudert werden. Man soll daher beim Verbrennen des Weihnachtsbaumes immer nur kleine Mengen des Zweigwerks auf einmal dem Ofen übergeben.
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