24.6.1926
Aus Leningrad wird gemeldet: Der Professor des hiesigen Polytechnischen Instituts B. L. Rosing hat einen neuen Apparat konstruiert, ein "Eptophon", mit dessen Hilfe Blinden die Lektüre gewöhnlicher Bücher ermöglicht wird. Das Eptophon ist nach dem Prinzip einer Schreibmaschine konstruiert. Das Buch mit gewöhnlicher Schrift wird auf ein Gestell gelegt, auf dem es sich wie auf einer Schreibmaschine bewegt, und zwar gleitet es beständig an dem Objektiv eines Mikroskops vorüber.
Während der Bewegung des Buches vollzieht sich im Objektiv jedesmal eine Unterbrechung der Belichtung je nach der Form der entsprechenden Buchstaben. Das Licht gelangt aus dem Objektiv auf ein besonderes Photoelement und ruft Schwankungen in einem der Kette angeschlossenen Telephonapparat hervor. Durch dieses Telephon sind die verschiedenen Töne entsprechend dem Charakter der Buchstaben zu hören. Auf diese Weise können die Blinden, nachdem sie sich die den einzelnen Buchstaben entsprechenden Töne gemerkt haben, ein Buch mit gewöhnlicher Schrift lesen.
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