WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE

Startseite.

Schriftzug WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE


110 historische Zeitungsartikel gefunden

[ Übersicht & Neue Auswahl ]


Beitrag 106 von 110

Zurück | Vor

HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Wiener Morgenzeitung

23.6.1926

Historisches Logo der Zeitung »Wiener Morgenzeitung«

Die Fürstenabfindung in Deutschland und die österreichischen Monarchisten.

Die Großdeutschen gegen eine Entschädigung der Habsburger

Die Abstimmung in Deutschland über die Frage der Fürstenabfindung ist auch in Oesterreich nicht ohne Folgen geblieben. Die konservative Volkspartei (Schager-Monarchisten) hatte sich unter Berufung darauf, daß in Deutschland die deutsche Volkspartei und die deutschnationale Volkspartei entschieden gegen eine Vermögenskonfiskation aufgetreten sind, an die großdeutsche Volkspartei mit dem Ersuchen gewendet, in Oesterreich für die Aufhebung der Konfiskation des habsburgischen Privatvermögens einzutreten.

Wie verlautbart, werden sich die Großdeutschen mit der von den Monarchisten an sie gestellten Forderung befassen. Großdeutsche Politiker erklären aber heute schon, daß die Sachlage in Oesterreich eine ganz andere sei als in Deutschland. Die deutschen Fürsten hätten sich große Verdienste um die wirtschaftliche und kulturelle Hebung des deutschen Volkes erworben, während die Habsburger in Oesterreich immer eine dem deutschen Volke feindliche Politik gemacht haben.

Auch in der gestrigen Sitzung der Exekutive des Landesverbandes Wien der Kriegsinvaliden kam die Forderung der österreichischen Monarchisten nach Aufhebung des konfiszierten habsburgischen Vermögens zur Sprache. Es wurde betont, daß an eine Aufhebung des Verfassungsgesetzes, mit welchem die vormaligen habsburgischen Güter - soweit sie nicht Privatgüter sind - dem Kriegsgeschädigtenfonds zugesprochen wurden, nicht zu denken sei.

Der Kriegsgeschädigtenfonds hat nach dem Gesetz die Aufgabe, diese Güter zu verwalten und den Reingewinn zu Fürsorgezwecken zu verwenden. Die Kriegsopfer Oesterreichs stehen auf dem unverrückbaren Standpunkt, daß zuerst die bedauernswerten Opfer dieses so furchtbaren Krieges versorgt werden müssen, ehe man an die Abfindung der Fürsten denken könne.

Historischer Zeitungsartikel: Wiener Morgenzeitung, 23.6.1926

Erzählen SIE uns von früher. Wir veröffentlichen Ihre Geschichte.

Diese Seite an jemanden senden






Zurück | Vor


XHTML | CSS|

WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.

Ein DER LICHTBLICK Projekt.