27.5.1926
Gestern vormittag trat der Fünfundzwanziger-Ausschuß der Beamtenorganisationen und sodann der Zentralaktionsausschuß zusammen. Zu einer Entscheidung ist es in den gestrigen Beratungen nicht gekommen, diese wird vielmehr in der heutigen Sitzung der Zentralaktionsauschusses fallen. Wie verlautet, besteht bei allen Vertretern der Bundesangestellten die einheitliche Auffassung, daß von der Regierung in Bälde eine Antwort auf die Forderungen der Beamtenschaft erfolgen soll, doch wurde bisher noch keine bestimmte Frist fixiert.
Im wesentlichen verlangen die Beamten eine neue Besoldungsordnung, die ihnen höhere als die jetzigen Bezüge garantieren soll. Bis zur Gesetzwerdung dieser Besoldungsordnung würden sie sich mit vierzehn Monatsgehalten begnügen. Nebst den bisherigen zwölf Monatsgehalten soll ihnen in Form einer Notstandsunterstützung ein halber Monatsgehalt in jedem Quartal ausbezahlt werden.
Woher der Finanzminister bei den infolge der Krise ständig sinkenden Staatseinnahmen die Mittel nehmen soll, um die Gelder für die Notstandsunterstützung flüssig zu machen, ist allerdings eine andere Frage. Jedenfalls wird die Aufrollung der Beamtenfrage ummittelbar vor der Völkerbundtagung die Position der österreichischen Unterhändler in Genf kaum stärken.
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