28.8.1936
Aus Stuttgart meldet die J. T. A.: Der "Enz-Bote" in Vaihingen bei Stuttgart enthält einen Artikel, der "Eine letzte Warnung an die Lauffener Judenfreunde" überschrieben ist. Es heißt darin:
Geschäftsleute und die ländliche Bevölkerung von Lauffen am Neckar verkehren und handeln immer noch mit Juden. Wenn trotz aller Ermahnungen gewisse Volksgenossen glaubten, nun erst recht beim Juden kaufen zu müssen, so müßten gegen die Volksschädlinge andere Mittel ergriffen werden. "In nächster Zeit wird an der Geschäftsstelle ein Anschlagbrett angebracht werden. Wenn nun in Erfahrung gebracht wird, wer beim Juden kauft oder geschäftliche Beziehungen unterhält, wird an diesem Brett angeschlagen, damit unsere Volksgenossen auch wissen, wer zu diesen Volksverrätern in Lauffen zählt. Diese Anschlagungen werden solange erfolgen, bis auch der letzte Lauffener Volksgenosse erkannt hat, um was unser Kampf in Deutschland geht."
In der gleichen Ausgabe wird dagegen Stellung genommen, daß auf dem Viehmarkt in Vaihingen immer noch jüdische Händler tätig sind. "Angesichts der Vorgänge in Spanien, deren geistige Urheber Rassegenossen der Händler sind, von denen deutsche Bauern immer noch Vieh kaufen, ist es nötig, den Bauern wieder einmal auf seine Pflicht gegenüber dem Staat hinzuweisen, der ihm sichere Lebensmöglichkeiten gewährleistet hat."
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