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In Geschäftskreisen wiederholen sich alljährlich die Klagen, daß das Publikum die Weihnachtseinkäufe in den der Christnacht vorangehenden ein oder zwei Tagen, ja sogar erst in den letzten Stunden zu besorgen pflegt. Der Umstand, daß sich der ganze Weihnachtsverkehr in einer relativ sehr kurzen Zeit abwickelt, verursacht eine Stauung, welche für sämtliche Interessenten nachteilig ist. Die Masse der Käufer kann während des Geschäftsrummels nicht die gehörige Auswahl treffen, der Kaufmann und sein Personal aber sind bei dem besten Willen außer stande, die Kunden mit der gewünschten Aufmerksamkeit zu bedienen.

Aus diesem Grunde wendet sich die zur Vertretung der kommerziellen Kreise berufene Budapester Handels- und Gewerbekammer an das Publikum mit der Bitte, die Weihnachtseinkäufe bei entsprechender Zeiteinteilung einige Tage vor Weihnachten zu besorgen. Durch rechtzeitige Einkäufe und die rationelle Ausnützung der bis Weihnachten zu Gebote stehenden Einkaufszeit kann das Publikum dazu beitragen, daß eine Stauung des Geschäftsverkehrs an den Tagen vor Weihnachten nicht jene bekannten Uebelstände hervorrufe, welche seit einer Reihe von Jahren die Schädigung der Geschäftsinhaber, die Unbequemlichkeit der Käufer und nicht in letzter Reihe die körperliche und geistige Abspannung der kaufmännischen Angestellten nach sich ziehen.

Der Verein der hauptstädtischen Kaufleute teilt zur Informierung des laufenden Publikums mit, daß im Sinne einer sub Z. 67.456/908 erschienenen Verordnung des Handelsministers am 19. d. M., an dem den Weihnachtsfeiertagen vorausgehenden Sonntage, der gewerbliche und kommerzielle Verkauf den ganzen Tag über gestattet ist, weshalb auch die Kaufleute zum großen Teil ihre Geschäfte an diesem Sonntag offen halten werden. Die geschäftsführende Direktion des Landesvereins der Spezerei-, Gemischtwarenhändler und Kleinkaufleute macht die interessierten Kaufleute und das große Publikum ebenfalls auf diese Verordnung aufmerksam. Der Verein hat den Handelsminister telegraphisch ersucht, die in Rede stehende Verordnung auf das ganze Land auszudehnen.