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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Oberdonau-Zeitung

28.7.1944

Historisches Logo der Zeitung »Oberdonau-Zeitung«

Die Versorgung der Städte mit Trinkmilch

Günstige Versorgung der Städte mit Trinkmilch

Günstige Auswirkungen der Marktordnung des Milchwirtschaftsverbandes

Um einen Überblick über die durchgreifenden Erfolge zu geben, die mit der Milchmarktordnung erzielt worden sind, ist es notwendig, mit der Schilderung der Marktverhältnisse zu beginnen, die vor der Milchmarktordnung gestanden haben.

Bis zum Inkrafttreten der Milchpreisverordnungen vollzog sich der Milchhandel im freien Wettbewerb nach rein kaufmännischen Erwägungen. Für Erzeuger, Molkereien, Händler und Verbraucher war allein maßgebend der Gewinn, der beim Absatz der Frischmilch zu erzielen war. Jeder bevorzugte den Lieferanten, der ihn am billigsten belieferte und den Käufer, der ihm am meisten bot.

Dem großen Auftrieb, den die österreichische Milchwirtschaft nach dem ersten Weltkrieg genommen hatte, folgte die Absatzkrise, als die Zahl der Beschäftigungslosen sprunghaft anstieg. Alle Maßnahmen, die getroffen wurden, um dem drohenden Zusammenbruch der Milchwirtschaft zu begegnen, brachten keine wirksame Hilfe.

Der Anschluß an das Großdeutsche Reich im März 1938 behob in wenigen Monaten die milchwirtschaftliche Absatzkrise. Milch und Milchprodukte konnten nicht genug erzeugt werden. Jetzt hatte die Marktordnung einzusetzen, um den Absatz der durch die Molkerei erfaßten Milch zu den zulässigen Höchstpreisen zu sichern. Als erste ist die Marktordnung in Wien am 6. Dezember 1938 in Kraft getreten. Daran schlossen sich die Marktordnungen in allen größeren Städten von Nieder- und Oberdonau an.

Im Rahmen der Marktordnung wurde eine Reihe von Vorschriften erlassen, welche mit einem Schlage die Ordnung des Milchmarktes in allen Etappen erreichten. Der durchgreifende Erfolg der Milchmarktordnung ist im organisatorischen Aufbau des Reichsnährstandes begründet, dem nicht bloß der Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte, sondern auch alle Betriebe, die sich mit ihrer Verarbeitung und Verteilung beschäftigen, angehören.

Die Erhöhung der Milchumsätze im Rahmen der Betriebskapazität führte zu bedeutenden Einsparungen im Energieverbrauch, besonders von Kohle, Strom und Treibstoffen, vor allem aber von Arbeitskräften, deren Einsatz dringend anderweitig erforderlich war. Durch die Zuweisung eines umschriebenen Verbrauchergebietes hat sich auch die Milchzustellung vereinfacht und so einen Teil des Fuhrparks für den Kriegseinsatz freigegeben.

Um eine einwandfreie Verteilung zu gewährleisten, muß die Milch der Erzeuger zentral erfaßt und dann wieder verteilt werden. Die zentrale Erfassung der Milch der Milcherzeuger war zu Beginn des Krieges in fast allen größeren Verbrauchsorten vollzogen, so daß die zur Sicherstellung der Fettversorgung im Kriege erforderlichen Maßnahmen der Einschränkung des Vollmilchverbrauches auf Kinder, Mütter und Kranke vorschriftsgemäß durchgeführt werden konnten.

Die täglichen Milchansprüche der Bezugsberechtigten werden auf Grund der Reichsmilchkarten fast durchwegs in allen Städten mit molkereimäßig behandelter und auf den vorgeschriebenen Mindestfettgehalt eingestellter Trinkmilch erfüllt. Im ersten Weltkriege erhielten die Mütter und Kinder bis zu 6 Jahren Milchzuteilungen, die um 1/4 bis 1/2 Liter unter den derzeitigen Zuteilungssätzen liegen. Nicht einmal diese Sätze konnten aber gegen Kriegsende und in den ersten Jahren nachher gehalten werden, da die Milchanlieferung in die Städte nicht mehr ausreichte.

Die Milchversorgung der größeren Verbrauchsorte ist auf der heutigen Zustellungsgrundlage durchwegs auch in milchknappen Zeiten, wie vor den Weihnachts- und vor den Osterfeiertagen, gesichert. Durch fortschreitende Einsparungen im Zuge der Marktordnung, Stützungsbeiträge und Prämienauszahlungen war es möglich im Jahresdurchschnitt 1943 den Milcherzeugern je kg abgelieferte Milch guter Qualität und durchschnittlichen Fettgehaltes einen Preis auszuzahlen, den vor der Marktordnung bestenfalls nur der Erzeuger erzielte, der Gelegenheit hatte, sene Milch unmittelbar an Verbraucher in der Stadt abzusetzen.

Dipl.-Ing. Ch. Schardinger.

Historischer Zeitungsartikel: Oberdonau-Zeitung, 28.7.1944

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