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Während die "Deutschösterreichische Tageszeitung" jüngst krampfhaft nach dem "sagenhaften anständigen" Juden ausspähte, der sich an der "wirklich gemeinnützigen aufbauenden" Tätigkeit der Siedler im Wienerwald beteiligen wollte, ist die Agrarbezirksbehörde in Melk nicht für die Zulassung von Juden zu solcher Arbeit. Denn als Betreiber für zahlreiche dort zur Wiederbesiedlung gelangende Anwesen zieht sie ausdrücklich nur Personen deutscher Volkszugehörigkeit in Betracht.

Das ist natürlich eine krasse Verletzung der Staatsgrundgesetze. Nebstbei wirft diese Praxis ein interessantes Licht auf die Demagogie unserer Antisemiten, die sich auf der einen Seite über das mangelnde Bestreben der Juden, an aufbauender Arbeit teilzunehmen, beklagen, auf der anderen Seite aber den Juden die Teilnahme an solcher Arbeit von Haus aus unmöglich machen. Auf dem Lande vergeben sie Grund und Boden nur an "Arier" und in der Stadt eröffnen sie eine abscheuliche Hetze gegen einen jüdischen Gelehrten, der eine bescheidene Beamtenstelle angenommen hat, um nicht zu verhungern.