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Gratulationsbild von Rosa   Steirl
Foto: © Privat
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ARTIKEL:

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3.5.2006

Urfahrer Rundschau

Rosa Steirl, 85. Geburtstag

Rosa Steirl, Neudorf 13, feierte den 85. Geburtstag.
Gratulationsartikel: Urfahrer Rundschau, 3.5.2006

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1.5.1921

Die Neue Zeitung

Rückgang im Ansichtskartenkonsum.

Die Erhöhung des Portos für alle Sorten von Sendungen hat naturgemäß die Folge gehabt, daß die Mehrzahl der gewohnheitsmäßigen Briefschreiber überflüssige Postsendungen unterlassen. Am stärksten zeigt sich dies im Verbrauch der Ansichtskarten, die früher bei jedem Anlasse in großer Zahl getauscht wurden. Es war für die meisten Personen ein Bedürfnis geworden, von einer Reise oder einem Ausfluge Karten an alle Freunde und Bekannten zu schicken, auf denen die schönsten oder interessantesten Oertlichkeiten, die man berührt hat, wiedergegeben waren.

Viele Personen schickten sich selbst solche Karten, um auf diese Weise eine Erinnerung an Zeit und Ort schöner Stunden zu haben: Das ist heute ganz anders geworden und die Zahl der Ansichtskartenschreiber hat ebenso abgenommen wie die der Empfänger. Diese Erscheinung ist nicht nur in Oesterreich und Deutschland, sondern auch in den anderen europäischen Staaten beobachtet worden.

In Frankreich, wo das Porto für Postkarten auf 20 Centimes erhöht wurde, ist der Verbrauch an Ansichtskarten um 85 Prozent gesunken, was nach einem vom "Journal" veröffentlichten Ausweise eine bedeutende Herabminderung der staatlichen Posteinnahmen, die aus Postkarten allein vor dem Kriege 70 Millionen Franken erreichten, zur Folge hatte. Die Folge war, daß auch die Ansichtskartenindustrie sehr stark zurückgegangen ist und viele tausend Personen, die dabei ihren Verdienst hatten, zu Schaden gekommen sind.

Photographen, Phototypisten, Kartonarbeiter, Zeichner, Buch- und Papierhändler, Kaufleute aller Art, Hausierer, die zum Teile ausschließlich von der Ansichtskartenindustrie lebten, zum Teile durch sie einen erheblichen Nebenverdienst hatten, sind die Opfer der Portoerhöhung. Deutschland hat im Jahre 1914 einen Export von Ansichtskarten im Werte von 84 Millionen Mark gehabt. Die französische Industrie hat sich mit Erfolg bemüht, die deutsche Konkurrenz aufzunehmen und hat namentlich nach Afrika, Asien und dem Balkan große Mengen von Ansichtskarten exportiert.

Nun, wo die deutsche Konkurrenz kaum in Betracht kommt, ist die französische Industrie durch das hohe Postporto geschädigt. Die österreichische Ansichtskartenindustrie ist ebenfalls sehr stark zurückgegangen. Hier spielen neben dem teuren Porto namentlich die allgemeine Ungunst der Produktionsverhältnisse, die teuren Materialien und die hohen Gestehungskosten die ausschlaggebende Rolle.

In Frankreich ist man nun darangegangen, diesen fiskalischen Fehler wieder gutzumachen. Der Unterstaatssekretär der französischen Postverwaltung hat den Vorschlag gemacht, den Posttarif einer Revision zu unterziehen und die Frankierung für Postkarten zu ermäßigen. Er macht den Vorschlag, die Beförderung von Postkarten in zwei Preislagen vorzunehmen. Karten, die außer der Adresse nur das Datum und die Unterschrift des Absenders tragen, sollen mit einem, Karten, die außerdem noch fünf Worte Text haben, mit zwei Sous frankiert werden.

Dementgegen verlangen die interessierten Kreise, daß die letztere Karte mit einem, alle anderen Karten, ob illustriert oder nicht, mit beliebigem Text mit drei Sous, also nur 15 Centimes, frankiert werden sollen. Bei uns spricht man davon gar nicht, wie von so vielem anderen auch nicht gesprochen wird.

Historischer Zeitungsartikel: Die Neue Zeitung, 1.5.1921

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