23.11.2005
24.11.1955
Fragen zwischen Mann und Frau sind bisweilen wie Tag und Nacht, wie strahlender Sonnenschein, der das Leben vergoldet, oder wie tiefe Dunkelheit, die alles in düstere Schatten taucht. Oft werden Fragen vorgebracht, die verstimmend wirken, weil sie belanglos sind und von wichtigeren Dingen ablenken. Es gehört viel Klugheit und Takt dazu, nur solche Fragen zu stellen, die Zeugnis ablegen von dem aufrichtigen Interesse, das die Frau den lebenswichtigen Belangen des Mannes entgegenbringt.
Wer fragt, bloß um zu schwatzen, darf sich nicht wundern, wenn der Partner die Frage bewußt überhört oder die unfreundliche Antwort erteilt, eine törichte Frau könne mehr fragen, als zehn kluge Männer zu beantworten vermögen. Unwillkürlich kommt der Mann in eine Abwehrstellung hinein, wenn er glaubt, die Frage seiner Frau als unberechtigten Eingriff in seine innerste Welt, als Kontrolle oder Beaufsichtigung werten zu müssen - Dinge, gegen die er sich schon als Knabe aufgelehnt hat, weil er sie mit seinem Freiheitsdrang unvereinbar fand.
Mit den Jahren wuchs der Freiheitswille noch stärker und ebenso die Empfindlichkeit gegen Fragen, deren Notwendigkeit der männlichen Denkart nicht einleuchten will. Namentlich Nachforschungen nach Gewesenem können Männer beim besten Willen nicht vertragen. Hat eine Frau das Wort des Mannes, hat sie den Lebensbund mit ihm geschlossen, dann soll sie keine versunkenen Episoden heraufbeschwören und Fragen stellen, die mehr der Gedankenlosigkeit entspringen als einer inneren seelischen Notwendigkeit.
Anders ist es mit Fragen, die die Zukunft der Frau, der Ehe, der ganzen Familie betreffen und deren Erörterung bisher vom Manne hinausgezögert worden war. Kein vernünftiger Mensch wird es einem Mädchen, dem ein Mann begründete Hoffnungen auf einen gemeinsamen Lebensweg machte, verargen, wenn es in solch einem Fall allzu langen Zauderns von sich aus zu einem Frageangriff übergeht. Steht eine ernste Lebensentscheidung zur Diskussion, dann heißt es törichte Hemmungen abstreifen.
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