9.11.2005
5.11.1910
Bisher war die k. k. Handels- und nautische Akademie in Triest, wie überhaupt die nautischen Schulen an der Adria fast nur von an der Küste einheimischen Schülern besucht. Die Ursache ist einerseits in der italienischen Unterrichtssprache zu suchen, anderseits ist es begreiflich, daß niemand ein Kind mit 12 oder 14 Jahren in eine ferne Seestadt schicken will, wo es fremd und ohne Anschluß sich selbst überlassen bleibt.
Um den Lauf eines Schiffoffiziers der Handelsmarine auch der Jugend unserer Binnenländer, die bisher hievon fast ausgeschlossen war, zugänglich zu machen, hat sich bekanntlich in Triest ein Komitee gebildet, welches nicht bloß durch Auskunfterteilung den Eltern und Vormündern an die Hand gehen will, sondern auch durch Vermittlung der Unterbringung auswärtiger Schüler in einwandfreie Pflegestätten, durch ständige Fühlungnahme mit der Anstaltsleitung und mit den Unterkunftsgebern, sowie durch die erforderlichen Mitteilungen an Eltern und Vormünder, durch sonstiges Eingreifen im physischen und moralischen Interesse der Schüler und durch Fürsorge bei der eventuellen zweimonatlichen Ferieneinschiffung seinen Zweck verfolgen soll.
Für Schüler, welche des Italienischen noch nicht mächtig sind, wird durch Spezialkurse und Unterbringung in italienischen Familien gesorgt werden. Obmann und Zahlwart des Komitees ist Konteradmiral d. R. Geza Dell' Adomi v. Tarczal, Schriftführer Dr. Franz Rabl, Advokat in Triest, an welchen Zuschriften zu richten sind. Außerdem gehören dem Komitee an: Stadtvolksschuldirektor Adolf Brunnlechner, Landesschulinspektor Dr. Robert Kauer und kaiserl. Rat Alexander Neumann, Chef des publizistischen Bureaus des österr. Lloyd.
Das Komitee beabsichtigt auch gutqualifizierte, minderbemittelte Schüler durch Erwirkung von Reiseerleichterungen zu fördern und denselben materielle Unterstützung zukommen zu lassen.
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.